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Wirtschaft: Viele Sorgen bei der Volksfürsorge

Verdi will gegen Fusion und Stellenabbau kämpfen

Berlin - Deutschlands drittgrößter Erstversicherer AMB Generali legt seine Töchter Volksfürsorge und Generali zusammen und will voraussichtlich rund 400 bis 500 Arbeitsplätze streichen. Das kündigte AMB-Generali-Vorstandssprecher Dietmar Meister am Freitag an. Die Volksfürsorge mit Sitz in Hamburg und Generali in München haben derzeit zusammen rund 3500 festangestellte Beschäftigte. Die zusammengelegte neue Versicherung soll Generali heißen und ihren Sitz in München haben.

Die Gewerkschaft Verdi kündigte Widerstand an. Bereits am Freitag gingen in Hamburg Volksfürsorge-Mitarbeiter auf die Straße. „Eine Fusion ist völlig überflüssig", sagte Verdi-Vorstandsmitglied Uwe Foullong. Die Volksfürsorge erwirtschafte Gewinne und sei nach der Allianz die zweitbekannteste deutsche Versicherung. „Wir werden uns gegen die Zusammenlegung wehren", kündigte Foullong an. Verdi ist im Aufsichtsrat des AMB-Generali-Konzerns vertreten, außerdem ist die früher gewerkschaftseigene Volksfürsorge der Hauptversicherungspartner der Gewerkschaften.

AMB-Vorstandschef Meister betonte, sowohl in Hamburg als auch in München sollen Stellen gestrichen werden. Auf betriebsbedingte Kündigungen wolle man aber möglichst verzichten. Die Vertriebe sollen nicht fusioniert werden. „Für die Kunden ändert sich nichts“, versicherte ein Sprecher. Meister begründete die Maßnahmen mit der „unbefriedigenden“ Kostensituation im Unternehmen. „Wir leisten uns nach wie vor Mehrfachinvestitionen in zu viele Marken.“ Zum Konzern gehören auch die Aachen Münchener, die Central-Krankenversicherung, Advocard, der Direktversicherer Cosmos und die Deutsche Vermögensberatung. In der Branche wird mit dem Verschwinden der Traditionsmarke Volksfürsorge gerechnet. Dies wies Meister aber zurück. „Mindestens mittelfristig“ solle die Marke für den Vertrieb weiter genutzt werden.

Von der Fusion verspricht sich der Konzern jährliche Kosteneinsparungen von rund 100 Millionen Euro. Den Überschuss, der in diesem Jahr 400 Millionen Euro erreichen soll, will der Konzern schrittweise auf 550 Millionen Euro im Jahr 2010 erhöhen. hej/dpa

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