zum Hauptinhalt
JPMorgan sprang der im Zuge Finanzkrise von der Insolvenz bedrohten Investmentbank Bear Sterns 2008 zur Hilfe - mit Unterstützung der US-Notenbank.

© dpa

Vier Jahre nach dem großen Crash: New York verklagt JPMorgan wegen Betrugs

Kurz vor Ausbruch der Finanzkrise verkaufte die Investmentbank Bear Sterns mehr als hundert faule Wertpapiere. Der Schaden für die Anleger war immens; auf das Milliardengeschäft folgte der Zusammenbruch. Heute gehört die Bank zum JPMorgan-Imperium, das sich jetzt gegen die Betrugsvorwürfe wehren muss.

Die Staatsanwaltschaft in New York hat Klage gegen die US-Großbank JPMorgan Chase eingereicht. Sie wirft der von JPMorgan übernommenen Investmentbank Bear Sterns massiven Betrug beim Verkauf von Hypothekenpapieren vor. Die Betrugsfälle sollen sich vor dem Zusammenbruch von Bear Sterns 2008 und der anschließenden Übernahme durch JPMorgan ereignet haben.

Nach Ermittlungen der Staatsanwaltschaft ließ Bear Sterns Investoren in dem Glauben, dass die mit Immobilienhypotheken gedeckten Wertpapiere sorgfältig bewertet worden seien und laufend überprüft würden. Dies sei aber nicht der Fall gewesen, da viele von ihnen auf faulen Hauskrediten basierten. Anleger hätten dadurch riesige Verluste gemacht. Der Klage zufolge verloren Investoren aus mehr als hundert schlecht abgesicherten Papieren, die Bear Stearns 2006 und 2007 ausgab, bislang 22,5 Milliarden Dollar (17,5 Milliarden Euro).

Es ist die erste Klage unter Federführung einer von US-Präsident Barack Obama eingesetzten Arbeitsgruppe, die mutmaßliches Fehlverhalten im Zusammenhang mit hypothekarisch abgesicherten Wertpapieren aufdecken und zur strafrechtlichen Verfolgung bringen soll.

Bear Stearns war das erste größere Opfer der Krise auf dem US-Immobilienmarkt, die 2008 zur weltweiten Finanzkrise führte. Um eine Insolvenz der Investmentbank zu verhindern, übernahm JPMorgan Chase im März 2008 mit Unterstützung der US-Notenbank den Konkurrenten. (dapd/AFP)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false