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Wirtschaft: Virtuelle Geschäfte im Internet

BERLIN (bia).Mit einem Klick die nächste Urlaubsreise buchen, ein weiterer Klick, und die passende Urlaubslektüre ist bestellt.

BERLIN (bia).Mit einem Klick die nächste Urlaubsreise buchen, ein weiterer Klick, und die passende Urlaubslektüre ist bestellt.So zumindest stellt sich das US-Marktforschungsinstitut Jupiter Communications die Zukunft des deutschen Online-Handels vor.Bei Büchern, Flügen, Musikträgern und Software würde sich der Umsatz in den kommenden vier Jahren verfünfzigfachen, prognostizieren die Marktforscher.1997 habe der Umsatz dieser vier Artikelgruppen insgesamt 58,6 Mill.DM betragen.14 Prozent der rund fünf Millionen deutschen Internetnutzer kaufen derzeit im Web ein.In vier Jahren solle die Internetgemeinde auf 27,4 Mill.anwachsen, 40 Prozent von ihnen würden dann elektronisch shoppen.

Als "sehr hoch gegriffen" bezeichnete die Industrie- und Handelskammer zu Berlin die US-Prognose zum deutschen Online-Handel."Man kann die amerikanischen Verhältnisse nicht auf Deutschland übertragen", ist Pressesprecher Egbert Steinke überzeugt.Surfen im Internet koste für deutsche Nutzer viel mehr als für amerikanische, daher würden sie das Web auch nicht so häufig nutzen.Zudem würden gerade deutsche Internetnutzer mißtrauisch sein, wenn es um den elektronischen Zahlungsverkehr ginge.Deshalb schauten sich zwar viele die Angebote im virtuellen Geschäft an, tatsächlich kaufen würden sie die Artikel jedoch im realen Laden.

Online-Angebote werden für mittelständische Unternehmen immer wichtiger.Das Berliner Unternehmen Dussmann beispielsweise bereitet derzeit ihr Angebot zum Online-Shopping vor.Unter kulturkaufhaus.de sollen demnächst nicht nur Informationen zum Unternehmen abgefragt, sondern auch Waren bestellt werden können.

Dem Internethandel sind jedoch auch Grenzen gesetzt: Einige Online-Apotheken verkaufen verschreibungspflichtige Medikamente.Bruno Müller-Oerlinghausen, Vorsitzende der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft, verwies darauf, daß der Versandhandel mit Medikamenten in Deutschland zwar nicht erlaubt sei, dieses Verbot jedoch umgangen werde.Anbieter verkauften ihre Medikamente oft mit falschen Angaben zu Anwendungsgebieten und mit unzureichenden Warnhinweisen auf Nebenwirkungen.Der Mediziner schloß nicht aus, daß durch diese Vertriebsform Gesundheitsschäden entstehen können.

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