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Wirtschaft: Vision für eine Region ohne Kohle

80 Prozent Ökostrom für Berlin und Brandenburg.

Potsdam - Die Hauptstadtregion könnte schon im Jahr 2030 ohne Strom aus Braunkohlekraftwerken des Energiekonzerns Vattenfall auskommen und bereits 2020 den Strombedarf in Berlin und Brandenburg zu 80 Prozent aus erneuerbaren Energien decken – und das zu gleichen Kosten wie Kohlestrom. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Reiner-Lemoine-Instituts im Auftrag der Grünen-Fraktionen beider Landesparlamente. Gewiss teilt das Institut die Ideen von einer Energiewende: Der Namensgeber war Pionier der Branche und 1996 Mitgründer der Berliner Solarfirma Solon.

Das Institut hat in seinem 60-Seiten-Papier vorgerechnet, dass das Szenario eines baldigen Komplettumbaus der Stromversorgung möglich ist. Allerdings setzen die Autoren einiges voraus: Der Stromverbrauch müsste bis 2020 um 20 Prozent sinken. Institutschef Jochen Twele sagte am Donnerstag, es müssten Anreize für den Kauf extrem stromsparender Haushaltsgeräte her. In Brandenburg würde der Ausbau der Solar- und Windparks bei gleichbleibender Einspeisevergütung anhalten. Das Land würde mit diesen Parks nur noch sich selbst und die Importinsel Berlin versorgen. Kleinere Gaskraftwerke würden Schwankungen im Netz auffangen. Gespeist würden die Kraftwerke mit Methan, das als Speicher für überschüssige Öko-Energie dient. Brandenburg ist auf diesem Gebiet immerhin Vorreiter: Die Enertrag AG betreibt in der Uckermark ein Hybridkraftwerk, das Projekt mausert sich zum Exportschlager. axf

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