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Wirtschaft: Vize-Regulierer hat Verständnis für Telekom

Börnsen würde neuen Wechselgebühren-Antrag genehmigen BONN (dri/HB).Arne Börnsen, Vize-Präsident der Regulierungsbehörde für Telekommunikation, hat am Mittwoch vor Journalisten um Verständnis für die Schwierigkeiten der Deutschen Telekom AG geworben.

Börnsen würde neuen Wechselgebühren-Antrag genehmigen BONN (dri/HB).Arne Börnsen, Vize-Präsident der Regulierungsbehörde für Telekommunikation, hat am Mittwoch vor Journalisten um Verständnis für die Schwierigkeiten der Deutschen Telekom AG geworben.Die bisherigen Entscheidungen des Regulierers seien vorrangig unter dem Gesichtspunkt der Marktöffnung gefällt worden und bedeuteten für die Telekom erhebliche Kosten.So darf die Telekom für die Netzzusammenschaltung pro Gespräch nur durchschnittlich 2,7 Pfennig nehmen und muß den Ortsnetzgesellschaften den Teilnehmeranschluß für weniger als die eigene Grundgebühr überlassen.Bei der Wechselgebühr für Telefonkunden, die dauerhaft ihre Ferngespräche über einen Konkurrenten führen wollten (Preselection) "halte ich persönlich es für gerechtfertigt, die Systematik des neuen Antrags der Telekom zu übernehmen", sagte Börnsen.Die Telekom will danach in diesem Jahr 49 DM Wechselgebühr, 1999 dann 35 DM und ab dem Jahr 2000 noch 20 DM erheben.Telekom-Konkurrenten hatten auch diesen neuen Antrag als überzogen bezeichnet. Die US-Gesellschaft Bell South könne zwar die dauerhafte Voreinstellung in ihrem Netz ab Mai für 1,96 US-Dollar vornehmen."Die US-Anbieter hatten aber auch 12 bis 14 Jahre Zeit, diese Technik zu entwickeln", sagte Börnsen.Für den Zeitraum, den die Telekom für die notwendige komplette Umstellung der Kundenabrechnungs- und Vermittlungstechnik braucht, sollte die Regulierung die tatsächlichen Kosten der Telekom stärker berücksichtigen als in den wichtigeren früheren Entscheidungen. Die Arbeitsgemeinschaft der Verbraucherverbände (AgV) hat die Entscheidung der Regulierungsbehörde als positiv für Verbraucher und Wettbewerb gelobt.Damit werde die Verunsicherung vieler Telefonkunden zumindest teilweise beendet, erklärte die AgV am Mittwoch in Bonn.Nun komme es darauf an, daß auch für die von der Telekom beantragten Gebühren für die Umschaltung bei Ferngesprächen auf das Netz eines Konkurrenten eine sachliche Entscheidung getroffen wird.Die AgV verwies auf die gesetzlichen Vorgaben, wonach nur die tatsächlichen Kosten berechnet und Altlasten aus Monopolzeiten nicht einbezogen werden dürften.Nach Meinung der AgV ist deshalb der von der Telekom jetzt beantragte Stufenplan inakzeptabel.Die AgV empfahl ferner den Verbrauchern erneut, sich von den Diskussionen nicht zum übereilten Wechsel verleiten zu lassen, sondern in Ruhe zu prüfen, ob und wo sich ein neuer Vertragsabschluß lohnt. Der Verband der Anbieter von Telekommunikation und Mehrwertdiensten (VATM) rechnet damit, daß durch das vorläufige Verbot von Wechselgebühren weitere Telekomkunden zur privaten Konkurrenz gehen werden.Zur Zeit wickelten die privaten Anbieter, die mehrheitlich im VATM organisiert sind, rund drei Prozent aller Gespräche im Festnetz ab, sagte der Geschäftsführer Gerd Eickers.Bis zur Jahresmitte würden es fünf Prozent sein.Auch der Service der Privaten, der zur Zeit noch nicht befriedigend sei, werde verbessert.

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