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Wirtschaft: Voestalpine will für Kartell büßen

Frankfurt am Main - Der Industriekonzern Voestalpine zeigt sich wegen seiner Beteiligung am Schienenkartell als reuiger Sünder. Der Deutschen Bahn hat das österreichische Unternehmen eine umfassende Aufklärung über die Machenschaften des illegalen Verbunds sowie eine zügige Entschädigung in Aussicht gestellt, erfuhr das „Handelsblatt“.

Frankfurt am Main - Der Industriekonzern Voestalpine zeigt sich wegen seiner Beteiligung am Schienenkartell als reuiger Sünder. Der Deutschen Bahn hat das österreichische Unternehmen eine umfassende Aufklärung über die Machenschaften des illegalen Verbunds sowie eine zügige Entschädigung in Aussicht gestellt, erfuhr das „Handelsblatt“. Voestalpine hatte zusammen mit Thyssen-Krupp und anderen Stahlproduzenten über Jahre hinweg Mengen und Preise auf dem deutschen Schienenmarkt abgesprochen. Geschädigt wurde vor allem die Bahn, die jedes Jahr über 200 000 Tonnen Schienen bestellt. Da die Preise um bis zu 30 Prozent über dem regulären Niveau gelegen haben, dürfte die Bahn in den vergangenen zehn Jahren bis zu eine Milliarde Euro zu viel bezahlt haben.

Im April dieses Jahres hatte das Kartellamt zusammen mit der Staatsanwaltschaft Bochum die Räume von zehn Firmen durchsucht. Die Wettbewerbshüter waren durch eine anonyme Anzeige sowie eine Selbstanzeige von Voestalpine auf das Schienenkartell aufmerksam geworden. Thyssen-Krupp droht wie auch Voestalpine eine Strafe, die sich auf einen dreistelligen Millionenbetrag summieren kann. Voestalpine kann aber auf einen Status als Kronzeuge hoffen und damit womöglich straffrei bleiben, obgleich das Unternehmen am meisten vom Kartell profitiert hatte. Die Bahn wird Schadensersatz fordern. Im Raum steht eine Milliarde Euro. HB

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