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Volkmar Strauch: Mit Vernunft für die Berliner Wirtschaft

Am 9. April ist Volkmar Strauch an den Folgen einer Krebserkrankung gestorben - ein Verlust für die Wirtschaft und die Stadt Insgesamt. Ein Nachruf.

Er war mit Herz und Verstand Staatssekretär, obgleich ihm die Charakterzüge der Politiker fehlten. Volkmar Strauch war kein Lautsprecher, keiner für das Spektakel am Bühnenrand, wo Leute wie Gregor Gysi die Trommel rühren. Gysi wurde 2002 Wirtschaftssenator im rot-roten Senat. Ein Schock für so manchen in der Berliner Wirtschaft, doch zur Beruhigung bekam Gysi einen Vernunftmenschen und Pragmatiker an die Seite gestellt. Volkmar Strauch eben, der bis dahin als Geschäftsführer der IHK für die Firmen dieser Stadt gearbeitet hatte. Ein Mann des Ausgleichs. Dabei mit großem Anspruch, enormem Fleiß, Ideen und Projekten und – Bescheidenheit. Als er vor knapp anderthalb Jahren in den Ruhestand ging, beantwortete Strauch die Frage nach seinem Wirken typisch dezent: Womöglich habe er an ein paar Stellen behördliche Hindernisse aus dem Weg geräumt.

Einfach war das nicht, denn die Trägheitsmomente in der Verwaltung gingen auch dem langmütigen Strauch auf die Nerven. Meist vor sieben Uhr im Büro, selten vor 22 Uhr zu Hause, beackerte der in Halle an der Saale geborene und in Niedersachsen aufgewachsene Jurist, seit 1971 auch Sozialdemokrat, das manchmal arg öde Feld der Berliner Wirtschaft. Er gab der Wirtschaftsförderung eine neue Struktur und betätigte sich nebenbei in diversen Ehrenämtern im Gesundheitswesen, in der Wissenschaft und im Denkmalschutz.

Für Jan Eder, den Hauptgeschäftsführer der Berliner IHK, war Strauch „Lehrmeister und Vorbild zugleich und einer der feinsinnigsten und gebildetsten Menschen, die ich kannte“. Wirtschaftssenator Harald Wolf würdigte eine „bewundernswerte Persönlichkeit, einen exzellenten Juristen und weltoffenen Humanisten“. Am 9. April ist Volkmar Strauch an den Folgen einer Krebserkrankung gestorben. Ein Verlust für die Wirtschaft und die Stadt insgesamt. alf

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