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Die Volks- und Raiffeisenbanken haben 2012 Kredite in Höhe von 443 Milliarden Euro ausgereicht.

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Volks- und Raiffeisenbanken: Institute machen mehr Gewinn

Die Volks- und Raiffeisenbanken haben 2012 ihren Gewinn verbessert. Verbandschef Fröhlich fordert ein Ende der Niedrigzinspolitik der EZB.

Von Carla Neuhaus

Berlin - Uwe Fröhlich ist optimistisch. Es gebe deutliche Zeichen, dass sich die Euroschuldenkrise beruhige, sagte der Vorstand des Bundesverbands deutscher Volks- und Raiffeisenbanken am Dienstag in Berlin. An den Finanzmärkten kehre langsam wieder das Vertrauen zurück und das Wirtschaftswachstum in Europa dürfte in diesem Jahr anziehen. Für Deutschland rechnet er 2013 mit einem Plus beim Bruttoinlandsprodukt von 0,7 Prozent.

Der Verbandschef hofft, dass dem Wirtschaftsumschwung eine Kehrtwende in der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) folgt. „Die Zinsen sind aus Sicht der deutschen Wirtschaft viel zu niedrig“, sagte Fröhlich. „Das darf kein Dauerzustand sein.“ Denn Verbraucher hätten dadurch nur geringe Anreize, zum Beispiel fürs Alter zu sparen.

Trotz niedriger Zinsen haben die Volks- und Raiffeisenbanken 2012 ihren Gewinn nach Steuern um 3,9 Prozent verbessert auf 2,2 Milliarden Euro. Die wichtigste Einnahmequelle der Banken, der Zinsüberschuss, stieg um 0,4 Prozent auf 16,4 Milliarden Euro. Das heißt, die Volks- und Raiffeisenbanken konnten über Kredite mehr Zinsen einnehmen, als sie den Sparern für ihr Geld an Zinsen zahlen mussten.

Das Geschäft mit Krediten legte deutlich zu. Die Genossenschaften reichten im vergangenen Jahr 443 Milliarden Euro an Verbraucher und Unternehmen aus, 4,4 Prozent mehr als 2011. Besonders stark stiegen die Firmenkredite (Plus 6,9 Prozent). Privatkunden fragten besonders viele Immobilienkredite nach. Das sei aber noch kein Zeichen für eine Preisblase, sagte Fröhlich. „Im Moment erleben wir in einigen Städten, zum Beispiel in Berlin, eher eine Nachholbewegung.“ In der Vergangenheit habe sich hier der Wohnimmobilienmarkt vergleichsweise schwach entwickelt.

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