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VOLKSABSTIMMUNG: Schweizer lassen Manager in Ruhe

Ein klare Absage: Mit großer Mehrheit haben die Schweizer eine Begrenzung von Managergehältern abgelehnt. Bei einer Volksabstimmung sagten am Sonntag rund 65,3 Prozent der Eidgenossen Nein zu der sogenannten 1:12-Initiative.

Ein klare Absage: Mit großer Mehrheit haben die Schweizer eine Begrenzung von Managergehältern abgelehnt. Bei einer Volksabstimmung sagten am Sonntag rund 65,3 Prozent der Eidgenossen Nein zu der sogenannten 1:12-Initiative. Das gab die Regierung in Bern am späten Nachmittag bekannt. Die 1:12-Initiative wollte in der Verfassung festschreiben, dass Manager in einer Firma nicht mehr als zwölfmal so viel verdienen dürfen wie die Mitarbeiter, die auf der untersten Lohnstufe stehen. Die Jungsozialisten, die Sozialdemokraten, die Grünen und die Gewerkschaften hatten sich für die Annahme des Plans stark gemacht. Juso-Präsident David Roth gab sich nach der herben Niederlage enttäuscht: „Die Abzockerei wird weitergehen“, klagte er.

Zahlungen an Manager in zweistelliger Millionenhöhe im Jahr hatten in der Schweiz immer wieder für Empörung gesorgt. Linke und Grüne wollten mit der Initiative auch über die Schweiz hinaus ein Zeichen setzen. Ein Ja zu 1:12 hätte der Schweiz als erstem Land in Europa ein Gesetz gegen Supergehälter für die Führungscrew von Unternehmen beschert.

Die Regierung und die Wirtschaft waren dagegen. Die Initiative zerstöre die freiheitliche Wirtschaftsverfassung und sei nicht umsetzbar, hieß es. Unternehmer drohten mit Wegzug.

Nein sagten die Eidgenossen auch zu einer höheren Maut für die Autobahnen: Die Änderung des „Nationalstraßenabgabegesetzes“ sah vor, den Preis für die Autobahnvignette von 40 auf 100 Franken pro Jahr zu erhöhen und eine Zweimonatsvignette für 40 Franken zu schaffen. Jan Dirk Herbermann

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