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Wirtschaft: Volksfürsorge-Tochter fürchtet keine Konkurrenz

VDV setzt in Ostdeutschland auf Service und Kundennähe BERLIN (-olm).Schlechte Konjunkturdaten und die hohe Arbeitslosigkeit machen auch der 1990 für die neuen Bundesländer gegründeten Volksfürsorge Deutsche Versicherungsvertretung GmbH (VDV) das Leben schwer.

VDV setzt in Ostdeutschland auf Service und Kundennähe

BERLIN (-olm).Schlechte Konjunkturdaten und die hohe Arbeitslosigkeit machen auch der 1990 für die neuen Bundesländer gegründeten Volksfürsorge Deutsche Versicherungsvertretung GmbH (VDV) das Leben schwer.Hatte die Gesellschaft das erste Halbjahr 1996 noch mit einem vorzeigbaren Ergebnis abgeschlossen, entsprach die Bilanz am Ende des Jahres nicht den Erwartungen.Auch 1997 hält der Trend an.Für die laufenden Quartale geht Geschäftsführer Siegfried Multhaupt deshalb auch nur von einem verhaltenen Wachstum aus. Wie Multhaupt am Montag abend in Berlin erklärte, wirkten sich vor allem die Spekulationen um die Besteuerung von Lebensversicherungen negativ aus.Mit einer Versicherungssumme von insgesamt 3,8 Mrd.DM war der Bestand im zurückliegenden Geschäftsjahr hier immerhin noch um 3,5 Prozent auf rund 140 000 Verträge gestiegen.Die laufenden Jahresbeiträge von 130 Mill.DM bedeuteten sogar eine Zunahme um über sechs Prozent.Die Zahlen für das erste Halbjahr 1997 bewegen sich dagegen nur auf Vorjahreshöhe. Zufrieden ist Multhaupt mit der Entwicklung der Baufinanzierungen im Osten.Ergänzt durch eine Lebensversicherung konnten im laufenden Geschäftsjahr bisher 250 Anträge mit einem Darlehensvolumen von 40 Mill.DM vermittelt werden.Das war ein Anstieg um 96 Prozent.Die Summe der damit verbundenen Lebensversicherungen wird mit 25 Mill.DM angegeben.Wie Multhaupt betonte, hat die VDV - eine hundertprozentige Tochter der Volksfürsorge Versicherungsgruppe - damit 15 Prozent des Baufinanzierungsgeschäfts auf Bundesebene abgeschlossen.Insgesamt erbringt die VDV innerhalb der Gruppe einen Anteil am Geschäft von zehn Prozent. Nach der Zukunft der Ost-Tochter gefragt, antwortete Abteilungsdirektor Wolfgang Otte: "Die VDV wird es geben, solange sie Erfolg hat." Auf absehbare Zeit sei nicht daran gedacht, die eigenständige Gesellschaft aufzulösen und das Versicherungsgeschäft in den neuen Ländern über die Zentrale in Hamburg abzuwickeln.Die VDV könne auf die Befindlichkeiten im Osten unmittelbarer reagieren.Multhaupt fügte hinzu, für die 300 hauptberuflichen Außendienstler komme es vor allem auf exakte Beratung, guten Service und Kundennähe an.Nach dem Branchenführer Alliance verfüge die VDV im Osten mit 316 Büros und 18 Geschäftsstellen über das dichteste Beraternetz. In den nach der Liberalisierung innerhalb der Branche aus dem europäischen Ausland nach Deutschland einströmenden Direktversicherern ohne Filialnetz vor Ort sehen die Manager der Volksfürsorge keine Gefahr.Für Wolfgang Otte steht fest, daß der Marktanteil der ausländischen Konkurrenz auf Dauer die Zehn-Prozent-Marke nicht übersteigen wird.Einer der Gründe für das schwache Abschneiden seien die immer komplizierter werdenden Versicherungspakete.Service und Beratung dafür könnte nicht am Telefon geleistet werden.Nur ein geschulter Außendienst sei in der Lage, das notwendige Vertrauen aufzubauen und einen auf den Einzelfall zugeschnittenen Versicherungsschutz zu garantieren.Die VDV, die zuletzt 200 000 DM aus dem Ertrag an die Mutter abführte, besitzt laut Otte das Rüstzeug, den Vorsprung weiter auszubauen.Der mit der Gesellschaft abgeschlossene Beherrschungsvertrag behindere die VDV in keiner Weise.Otte geht davon aus, daß schon in zwei bis drei Jahren ein wesentlich höheres Ergebnis präsentiert werden könne.

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