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Wirtschaft: Volkswagen: AG erzielt das beste Ergebnis ihrer Geschichte

Die Volkswagen AG hat im vergangenen Jahr den höchsten Gewinn ihrer Geschichte eingefahren. Der Jahresüberschuss des Wolfsburger Konzerns lag mit vier Milliarden Mark um 144 Prozent über dem des Vorjahres und um 80 Prozent über dem des bisherigen Rekordjahres 1998.

Die Volkswagen AG hat im vergangenen Jahr den höchsten Gewinn ihrer Geschichte eingefahren. Der Jahresüberschuss des Wolfsburger Konzerns lag mit vier Milliarden Mark um 144 Prozent über dem des Vorjahres und um 80 Prozent über dem des bisherigen Rekordjahres 1998. Damit übertraf VW die Erwartungen der Analysten, die mit einer Verdoppelung des Überschusses gerechnet hatten.

Angesichts der glänzenden Zahlen kündigte VW eine höhere Ausschüttung an die Aktionäre an. Für Stammaktien will das Unternehmen die Dividende von 0,77 auf 1,0 Euro und für Vorzugsaktien von 0,83 auf 1,06 Euro erhöhen. Die VW-Aktie stieg nach Bekanntgabe der Zahlen um gut drei Prozent und avancierte damit zum Tagesgewinner im Deutschen Aktienindex.

Die Prognose für das laufende Jahr fällt, wie bei VW üblich, vorsichtig aus. "Umsatz und Ergebnis werden weiter wachsen", heißt es dort, das bedürfe aber "großer Anstrengungen" bei der Effizienzsteigerung. Von den Märkten seien nur wenige Impulse zu erwarten; außerdem stünden belastende Modellwechsel an. Für die Ergebnisverbesserung würden aber neue Produktangebote wie der VW Passat und der Audi A4 sorgen.

Konzernintern hegt man offenbar keine Zweifel daran, dass der Vorstandsvorsitzende Ferdinand Piëch im Frühjahr 2002 wie geplant seinen Abschied mit 6,5 Prozent Umsatzrendite vor Steuern nehmen kann. Eine Voraussetzung dafür wurde bereits mit dem Jahresabschluss 2000 geschaffen: Er enthält als außerordentlichen Aufwand eine Rückstellung für die Altautoentsorgung von 1,4 Milliarden Mark. Mit dieser Vorbereitung auf die kommende Altautorichtlinie der Europäischen Union hätte VW auch noch ein Jahr warten können, hieß es in Unternehmenskreisen. Noch im November hatte Piëch gesagt, diese Vorsorge sei 2000 noch nicht nötig.

Praktisch habe VW schon im vergangenen Jahr das 6,5-Prozent-Ziel erreicht, hieß es im Unternehmen. Den dafür noch nötigen Schub bringe die Umstellung auf den internationalen Bilanzierungsstandard IAS. Dadurch steige die Brutto-Umsatzrendite um 1,6 Prozentpunkte, heißt es im VW-Rechnungswesen. Mit Erklärungen zu den am Nachmittag veröffentlichten Zahlen hielt sich VW gestern zurück und verwies auf die Bilanzpressekonferenz am 22. März. Den Zahlen sind zum Beispiel weder Herstellkosten noch der Anteil des Finanzergebnisses oder die Verteilung auf einzelne Gesellschaften zu entnehmen.

Die Auslieferungen an Kunden stiegen weltweit um 3,9 Prozent auf 5,1 Millionen Autos. Ein noch besseres VW-Geschäftsjahr verhinderte der zweistellige Einbruch am deutschen Automobilmarkt. Dagegen profitierte VW vom Boom in Nordamerika (plus 18,5 Prozent), Asien-Pazifik (plus 10) und Südamerika-Südafrika (plus 9,4). Offenbar erwartet VW keine tiefe Krise des Automarktes, denn der Konzern richtete sich mit einer Steigerung der Produktion um 6,2 Prozent eher auf eine anziehende Nachfrage ein. Der Umsatz stieg um 13,8 Prozent auf 167,3 Milliarden Mark und lag damit am oberen Ende der Erwartungen. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit kletterte um 65,7 Prozent auf 8,2 Milliarden Mark. Nach der Rückstellung für die Altautorichtlinie bleibt vor Steuern ein Gewinn vor 6,8 Milliarden Mark. VW zahlte 500 Millionen Mark weniger Steuern als im Vorjahr, als der Konzern das relativ schwache Ergebnis mit einmaligen Steueraufwendungen begründet hatte.

stw

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