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Volkswagen: Bernhard kassiert nach Abgang Millionenabfindung

VW-Markenchef Wolfgang Bernhard bekommt nach seinem Abgang bei dem Autobauer eine Millionenabfindung. Seine berufliche Zukunft gilt als ungewiss.

Wolfsburg/Hannover - Dabei sei eine Summe im einstelligen Millionenbereich "realistisch", hieß es in Konzernkreisen. Branchen-Spekulationen zufolge könnte der 46-Jährige auch in eine andere Branche wechseln. Bernhard war seit Februar 2005 bei VW. Der Topmanager hatte am Donnerstag die Konsequenz aus dem tief greifenden Umbau in den VW-Führungsstrukturen gezogen und seinen Abgang angekündigt. Er verlässt das Unternehmen Ende Januar. Sein Vertrag lief noch bis 2010.

Der Autobauer Daimler-Chrysler, der frühere Arbeitgeber Bernhards, hatte sich nicht zum Ausscheiden von Bernhard bei VW äußern wollen. Medienberichten zufolge soll Bernhard in seinem Vertrag keine Wettbewerbsklausel haben, so dass er umgehend zu einem anderen Autobauer wechseln könnte. Bei Volkswagen hatte Bernhard die Sanierung der ertragsschwachen Kernmarke VW vorangetrieben. Bei den Arbeitnehmervertretern war er aber auf Grund seines harten Kurses zunehmend auf Kritik gestoßen.

Posten als Konzern-Produktionsvorstand abgelehnt

Der neue VW-Konzernchef Martin Winterkorn soll Bernhard dem Vernehmen nach im Zuge des Konzernumbaus den Posten des Konzerns-Produktionsvorstands angeboten haben. Bernhard habe jedoch abgelehnt, weil er die uneingeschränkte Zuständigkeit für die Kernmarke aufgeben müsse. Nachfolger von Bernhard als VW-Markenchef wird in Personalunion Winterkorn.

Der VW-Aufsichtsrat hatte am Donnerstag grünes Licht für den von Winterkorn vorgeschlagenen Konzernumbau gegeben. Wichtige Schlüsselpositionen besetzt Winterkorn mit Managern, die wie er selbst aus der Audi-Zentrale in Ingolstadt nach Wolfsburg wechseln. Neu geschaffen werden die Konzernressorts Produktion, Forschung und Entwicklung sowie Vertrieb. Zudem stehen künftig alle sieben Konzernmarken nebeneinander. Die bisherigen Markengruppen Volkswagen (mit VW, Skoda, Bentley und Bugatti) sowie Audi (mit Audi, Seat und Lamborghini) werden aufgelöst.

Wulff mahnt zur Ruhe im Konzern

Niedersachsens Regierungschef und VW-Aufsichtsrat Christian Wulff (CDU) mahnte nach dem Ende der Führungsquerelen Ruhe im Konzern an. "Der Ministerpräsident verweist darauf, dass die Einstimmigkeit der Aufsichtsratsentscheidung signalisiert, dass großes Einvernehmen hinsichtlich der neuen Konzernstruktur besteht", sagte eine Wulff-Sprecherin. VW müsse sich nun auf sein Kerngeschäft, das Autobauen, konzentrieren. Das Land Niedersachsen ist nach Porsche zweitgrößter VW-Aktionär. (tso/dpa)

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