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VOLKSWAGEN: „Forget the world“

Nie waren sich Politik und Unternehmen näher als in diesen Tagen. In Berlin muss man nur die Leipziger Straße überqueren, um vom Bundesrat in den Verkaufsraum von VW zu gelangen.

Nie waren sich Politik und Unternehmen näher als in diesen Tagen. In Berlin muss man nur die Leipziger Straße überqueren, um vom Bundesrat in den Verkaufsraum von VW zu gelangen. Am Dienstag hat der Autokonzern „Ehrengäste“ in den schneeweißen Showroom eingeladen, in dem VW-Händler bis Donnerstag den neuen Golf begutachten können. Es ist Zeit, eine erste Bilanz des „Golf Kongress 2008“ zu ziehen: 14 000 Gäste aus 180 Ländern hat der Autobauer seit dem 24. September hier begrüßt und bewirtet – mit 10 000 Flaschen Wein, 15 000 Currywürsten und, und, und. Das Auto werde in der Finanzkrise noch attraktiver, meint Jörg Waldeck, Leiter des Bereichs Außenbeziehungen. Er schlägt eine Anzeige vor: „Der Golf – die sichere Anlage“. Nein, das sei nicht ernst gemeint. Aber irgendwie doch. Denn die Krise gehe auch an VW nicht vorbei. „Wir sind nicht in der Lage, eine Prognose für 2009 abzugeben.“ Nebenbei erwähnt Waldeck das US-Hilfspaket für die Autoindustrie: 50 Milliarden Dollar. Ähnliches fordert er nicht. Aber: Sollte man die scharfen Klimastrafen in der EU nicht besser lassen?! Aber Schluss mit Krise. Um den Golf soll es gehen. „Just forget the world“, lautet eine Songzeile im Werbefilm. Die Ehrengäste vergessen die Zeit am Büffet. Gereicht wird Filet vom Herford-Rind und Chili-Broiler. mot

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