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Volkswagen: Mehrheit der Porsche Familien in Gefahr

Die hohen Schulden und das schlechte Ergebnis Porsches sind schuld: Die Porsches und Piëchs werden wohl nicht mit den erwarteten 50 Prozent am neuen Konzern beteiligt.

Die hohe Schuldenlast und ein voraussichtlich hoher Verlust von Porsche könnte die Eigentumsverhältnisse beim künftigen VW-Porsche-Konzern verschieben. Die Verschuldung drücke den Wert des Sportwagenbauers und dürfte daher dazu führen, dass die Eigentümer-Familien Porsche und Piëch nicht wie erwartet rund die Hälfte am neuen Autokonzern halten werden, sondern wohl nur 40 Prozent, berichtet die Wirtschaftswoche. Dadurch erhöhten sich die Chancen von Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff, eine Mehrheit der Porsche-Familien bei Volkswagen zu verhindern.

Wulff geht der Witschaftswoche zufolge von maximal 39,5 Prozent für die Familien Porsche und Piëch am neuen Autokonzern aus. Das Land soll dem Plan zufolge 20 Prozent halten, der Investor Katar 19,5 Prozent. Zusammen mit dem Emirat komme Niedersachsen damit ebenfalls auf 39,5 Prozent am VW-Porsche-Konzern. Die restlichen Anteile befänden sich im Streubesitz. Wulff wolle nun für sein Land eine zusätzliche Aktie und damit eine knappe Mehrheit gegenüber den Familien sichern. Mit Katar plane der CDU-Politiker eine Art "Nichtangriffspakt", schreibt das Magazin unter Berufung auf VW-Kreise.

Eine Sprecherin der niedersächsischen Landesregierung dementierte, dass es entsprechende Absprachen mit Katar gibt. "Das Land Niedersachsen strebt eine faire Partnerschaft mit den Familien Porsche und Piech an", sagte sie am Sonntag. Ein Porsche-Sprecher bezeichnete den Bericht als Spekulation. Die genaue Anteilshöhe sei von der Bewertung abhängig, die derzeit vorgenommen werde, sagte er. Die beiden Autobauer hatten sich erst vor wenigen Tagen nach langem Tauziehen auf eine Eingliederung von Porsche als zehnte Marke in den Wolfsburger Volkswagen-Konzern verständigt. Porsche-Chef Wendelin Wiedeking war nach dem verlorenen Machtkampf mit VW-Patriarch Ferdinand Piech zurückgetreten.

Dem Bericht zufolge benötigen die Stuttgarter, die sich mit der Übernahme des deutlich größeren VW-Konzerns verhoben haben und nun eine Schuldenlast von mehr als zehn Milliarden Euro bewältigen müssen, allein mehrere hundert Millionen Euro zur Fortführung des laufenden Geschäfts. Daher gebe es Überlegungen, dass die Volkswagen Bank das Leasing-Geschäft für Porsche übernehmen könnte. Der Porsche-Sprecher verwies darauf, dass der Sportwagenbauer mit der Abwertung seines Optionspakets auf VW-Aktien seine Liquiditätslage bereits verbessert habe. "Weiter Schritte werden folgen", kündigte der Sprecher an. Porsche hatte am Mittwoch für das Ende Juli zu Ende gegangene Geschäftsjahr 2008/09 einen Vorsteuerverlust von bis zu fünf Milliarden Euro bekanntgegeben und dies unter anderem mit der Abwertung der Optionen auf VW-Aktien begründet.

Quelle: ZEIT ONLINE, Reuters, cl

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