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Volkswagen Piech: Kommt das Ein-Liter-Auto?

Der Volkswagen-Konzern will in drei bis vier Jahren ein Ein-Liter-Auto bauen. Das kündigte Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch in einem Zeitungsinterview an.

Braunschweig - Entscheidend dafür seien sinkende Kosten für leichte Karosserie-Bauteile unter anderem aus Kunststoffen. "Ich habe mit einem Hersteller gesprochen. Er traut sich in zwei Jahren zu, das Bauteil statt für 35.000 Euro für nur noch 5000 Euro zu produzieren. Dann kommt so ein Auto in Bereiche, wo es auch ein normaler Kunde kaufen kann", betonte Piëch gegenüber der "Braunschweiger Zeitung". "Das war zu meiner Zeit noch nicht möglich. Das ist Fortschritt."

Piëch war im April 2002 zu seiner letzter Hauptversammlung als VW-Chef mit dem kleinen zweisitzigen Prototypen eines Ein-Liter-Autos von Wolfsburg nach Hamburg gefahren. Das schmale Fahrzeug mit Karbon-Karosserie soll dabei lediglich 0,89 Liter Treibstoff auf 100 Kilometer verbraucht haben. 2005 wurde die Entwicklung unter Hinweis auf die hohen Produktionskosten eingestellt.

Kritik an Pischetsrieder

"Als ich den Vorstand verließ, gab es die Vorgaben: Das Ein-Liter-Auto weitertreiben und die Drei-Liter-Version erhalten. Beides hat mein Nachfolger eingestellt", kritisierte Piëch Bernd Pischetsrieder, der an der VW-Spitze inzwischen durch Audi-Chef Martin Winterkorn ersetzt wurde. "Aber die werden Sie wiederfinden, nach einer Entwicklungszeit von drei bis vier Jahren", sagte er über die sparsamen Autos.

Piëch gab das Exklusiv-Interview zu seinem 70. Geburtstag am Dienstag. (tso/dpa)

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