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Wirtschaft: Volkswagen: Piëch sucht Lkw-Hersteller

VW bereitet sich offenbar auf eine weitere Akquisition vor. Der Autokonzern plant den Rückkauf weiterer zehn Prozent eigener Aktien, außerdem soll die Hauptversammlung dem Vorstand eine Option auf eine Kapitalerhöhung um 130 Millionen Euro bis Juni 2006 einräumen.

VW bereitet sich offenbar auf eine weitere Akquisition vor. Der Autokonzern plant den Rückkauf weiterer zehn Prozent eigener Aktien, außerdem soll die Hauptversammlung dem Vorstand eine Option auf eine Kapitalerhöhung um 130 Millionen Euro bis Juni 2006 einräumen. Das geht aus der am Dienstag veröffentlichten Einladung zur Hauptversammlung am 7. Juni in Hamburg hervor. VW hatte bereits 2000 zehn Prozent eigener Aktien erworben. Mit weiteren bis zu 41,8 Millionen Aktien würde VW je nach Börsenkurs über "Akquisitionswährung" im Wert von rund zehn Milliarden Mark für Beteiligungen oder Übernahmen verfügen. Der VW-Vorstandsvorsitzende Ferdinand Piëch hatte vergangene Woche gesagt, das Unternehmen habe nicht die Absicht, die gekauften Aktien "wieder dem Markt zur Verfügung zu stellen". Gleichzeitig hatte Piëch angekündigt, dass voraussichtlich in den kommenden zwölf Monaten eine Entscheidung falle, ob VW einen Lkw-Hersteller übernehme, eine Kooperation eingehe oder selbst entsprechende Fahrzeuge entwickle. Der VW-Konzern ist durch eine Beteiligung an der schwedischen Scania im Bereich schwerer Lastwagen vertreten, Kleintransporter bauen die Wolfsburger selbst. Also will Piëch die Lücke im Bereich mittelschwerer Lkw schließen. MAN-Lastwagen gelten als bevorzugter Kandidat, bislang schreckte Piëch aber auf Grund des hohen Preises zurück.

Mit dem Vorstandsvorsitzenden des Touristik-Konzerns Preussag AG, Michael Frenzel, soll der VW-Aufsichtsrat ein weiteres prominentes Mitglied erhalten. Er soll schon ab Juni Günther Saßmannshausen ersetzen, der erst im kommenden Jahr aus Altersgründen ausscheiden würde. Frenzel soll auf Initiative von Niedersachsens Ministerpräsident Sigmar Gabriel (SPD) in den Aufsichtsrat gewählt werden und die "niedersächsische Komponente" stärken. Laut Einladung soll die Hauptversammlung bereits im Juni die Amtszeiten von Gerhard Cromme (Thyssen-Krupp), Hans Michael Gaul (Eon) und Heinrich von Pierer (Siemens) verlängern. An die Spitze des Aufsichtsrats soll im kommenden Jahr Piëch rücken.

alf

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