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Wirtschaft: Volkswagen: Pischetsrieder gilt als Favorit für die Piëch-Nachfolge

Der Nachfolger muss nur ein Kriterium erfüllen: "Er muss besser sein als ich." Da sich Ferdinand Piëch aber für einen der Besten hält, liegen die Kandidaten nicht gerade auf der Straße.

Der Nachfolger muss nur ein Kriterium erfüllen: "Er muss besser sein als ich." Da sich Ferdinand Piëch aber für einen der Besten hält, liegen die Kandidaten nicht gerade auf der Straße. Mit der Hauptversammlung im April 2002 verlässt Piëch den Vorstand und rückt an die Spitze des Aufsichtsrates, wo er den 70-jährigen Klaus Liesen ablöst. Über den neuen Chef des VW-Konzerns entscheidet formal der Aufsichtsrat, besonders der Großaktionär Niedersachsen spielt dabei eine gewichtige Rolle. Es gibt drei Kandidaten für den Job: Da ist zum einen Jens Neumann, im VW-Vorstand zuständig für die Konzernstrategie, Recht und Organisation. Der 55-jährige Jurist gilt als Vertrauter Piëchs. Neumann ist ein Stratege, der sich insbesondere auf dem US-Markt gut auskennt. Der zweite Kandidat ist Porsche-Vorstandschef Wendelin Wiedeking (48). Wiedeking hat Porsche zu einem hochprofitablen Nischenanbieter gemacht. Der dritte Kandidat ist Bernd Pischetsrieder. Der Ex-BMW-Chef verlor seinen Job in München wegen der Rover-Krise. Seit Juli 2000 ist Pischetsrieder als Mitglied des VW-Vorstands zuständig für Qualitätssicherung. Ferner ist Pischetsrieder Chef der VW-Tochter Seat.

Pischetsrieder ist der Favorit. Der 53-jährige Ingenieur bezeichnet sich selbst als "Autoverrückter", womit sich die Sympathie zwischen ihm und Piëch erklärt. Die Rover-Pleite hat dem Image des Bayern nicht geschadet, er gilt in der Branche nach wie vor als einer der besten Leute. Im Aufsichtsrat dürfte es kaum Widerstände gegen ihn geben. Bereits als er in den VW-Vorstand bestellt wurde, sagte IG Metall-Chef Klaus Zwickel, er könne sich Pischetsrieder auch an der Konzernspitze vorstellen. Zwickel ist stellvertretender Aufsichtsratschef bei VW. Und so wird es Pischetsrieder wohl werden, zumal Piëch hat durchblicken lassen, dass er sich einen Techniker als Nachfolger wünscht.

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