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Schmutzige Sache. Die Umrüstung der manipulierten Diesel-Motoren ist aufwändig, doch die Klagen von Behörden und Anlegern kommen den Konzern vermutlich noch viel teurer.

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Exklusiv

Volkswagen-Skandal: VW-Anleger wollen zehn Milliarden Euro Schadenersatz

Anlegeranwalt Andreas Tilp hat bereits eine Klage über 3,3 Milliarden Euro eingereicht. Bis Ende des Jahres rechnet er mit einer noch höheren Gesamtforderung.

Der Anlegeranwalt Andreas Tilp will bis September Schadenersatzklagen institutioneller Anleger gegen Volkswagen im Gesamtvolumen von sieben Milliarden Euro einreichen. Am vergangenen Montag hatte Tilp beim Landgericht Braunschweig eine Schadenersatzklage von 278 Profi-Anlegern mit einer Klageforderung über rund 3,3 Milliarden Euro eingereicht.

"Mein Ziel ist, dass die zweite Klage größer wird als die erste", sagte Tilp dem Tagesspiegel. "Ich bin zuversichtlich, dass es jetzt erst richtig losgeht, weil auch große Investoren hinzukommen, die VW-Anleihen und Derivate im großen Stil gekauft haben." Es gebe Investoren, die allein einen Schaden von einer halben Milliarde Euro beklagen. "Wir haben bis heute weitere 20 institutionelle Anleger, die ebenfalls klagen wollen. Ich bin sicher, dass es noch deutlich mehr werden", sagte Tilp.

In zwei Jahren soll der Streit beigelegt sein

Er schätze, dass bis September VW-Klagen "im Gesamtvolumen von zehn Milliarden Euro" beim Landgericht Braunschweig eingehen. Davon sollen sieben Milliarden Euro von Tilp stammen. "Das ist unser realistisches Ziel", sagte der Anwalt dem "Tagesspiegel". Zu den Erfolgsaussichten sagte Tilp: "Ich erwarte, dass sich Volkswagen auf Sicht von zwei Jahren weltweit mit allen Anlegern einigen wird."

Dieser Fall werde schneller beendet sein als der seit langem anhängige Streit bei der Telekom. "VW wird sich früher vergleichen als die Telekom zahlt." Der Autobauer könne sich nicht leisten, Jahre lang einen Krieg an allen Fronten zu führen. "Das schaffen die nicht", sagte Tilp dem "Tagesspiegel".

Das ganze Interview mit dem Anlegeranwalt lesen Sie am Montag im gedruckten Tagesspiegel oder am Sonntagabend im E-Paper.

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