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Wirtschaft: Volkswagen: VW hat das Ziel noch nicht erreicht

In seinem letzten Jahr an der Spitze des VW-Konzerns peilt Ferdinand Piëch ein Rekordergebnis an. Trotz der schwachen Nachfrage in den USA und in Deutschland sollen Umsatz und Rendite in 2001 steigen.

In seinem letzten Jahr an der Spitze des VW-Konzerns peilt Ferdinand Piëch ein Rekordergebnis an. Trotz der schwachen Nachfrage in den USA und in Deutschland sollen Umsatz und Rendite in 2001 steigen. "Unsere Hauptanstrengungen sind auf Rationalisierungseffekte ausgerichtet", sagte Piëch am Donnerstag in Wolfsburg bei der Bilanzvorlage. Auf die Frage, wie die Gewinnziele bei voraussichtlich stagnierendem Absatz erreicht werden können, sagte Piëch: "Ganz einfach: Es darf keine neue Altauto-Verordnung geben."

Im vergangenen Jahr hatte VW für die EU-Altauto-Richtlinie außerordentliche Aufwendungen von knapp 1,4 Milliarden Markt verbucht, was die Umsatzrendite auf 4,6 Prozent drückte - angepeilt werden 6,5 Prozent. Um in diesem Jahr das Renditeziel zu erreichen, setzt Piëch auf ein Bündel von Maßnahmen. Zum einen wird der Einsatz von "Gleichteilen" forciert. Beispielhaft nannte er die Verwendung des gleichen Sitzunterbaus bei den Modellen Audi A3, VW Golf und Skoda Octavia. Desweiteren "zünden wir auch in diesem Jahr ein Modellfeuerwerk", kündigte Piëch an, nannte aber nur den bereits präsentierten Achtzylinder Passat. Dem Vernehmen nach will der Konzern im Herbst den neuen Polo und die Luxuslimousine D1 vorstellen, die in der so genannten gläsernen Fabrik in Dresden gebaut wird. Wann der neue Bentley eingeführt wird, ließ Piëch offen.

Während Piëch im Laufe der Jahre die Pkw-Palette des Konzerns erweiterte (VW, Audi, Skoda, Seat, Rolls-Royce, Bentley, Lamborghini und Bugatti), hat er im Nutzfahrzeugbereich sein Ziel noch nicht erreicht. Zwischen den schweren Lkw, die Piëch durch die strategische Beteiligung an der schwedischen Scania im Konzern eingebunden hat, und den VW-Transportern klafft noch eine Lücke. Um diese zu schließen, prüft der Vorstand drei Optionen: Eigenentwicklung, Kooperation oder Akquisition. "Im Laufe der nächsten zwölf Monate wird sich stärker kristallisieren, was wir tun", sagte Piëch. Am wahrscheinlichsten ist eine Akquisition, denn durch den Rückkauf von eigenen Aktien hat sich VW eine "Akquisitionswährung" im Volumen von 4,5 Milliarden Mark verschafft. Piech ist seit langem an den MAN Nutzfahrzeugen interessiert.

Im vergangenen Jahr verkaufte der VW-Konzern gut fünf Millionen Autos (plus 3,9 Prozent) und steigerte den Umsatz um 13,8 Prozent auf 167,3 Milliarden Mark. Nach Steuern betrug der Gewinn 4,03 Milliarden Mark, ein Zuwachs von 144 Prozent. Die Dividende soll auf 1,20 Euro für die Stammaktie (Vorjahr: 0,77 Euro) beziehungsweise 1,26 (0,83) Euro für die Vorzugsaktie erhöht werden. Das neue Jahr begann verhalten. Weltweit verkaufte der Konzern in den ersten beiden Monaten 0,8 Prozent mehr Autos als im Vorjahreszeitraum.

alf

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