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Wirtschaft: Volkswagen: VW investiert 38 Milliarden Mark in deutschen Werken

VW setzt auf den Standort Deutschland. Der Wolfsburger Automobilkonzern will in den kommenden fünf Jahren etwa 38 von insgesamt 63,5 Milliarden Mark an Sachinvestitionen in die deutschen Werke stecken.

VW setzt auf den Standort Deutschland. Der Wolfsburger Automobilkonzern will in den kommenden fünf Jahren etwa 38 von insgesamt 63,5 Milliarden Mark an Sachinvestitionen in die deutschen Werke stecken. Das hat der Aufsichtsrat am Freitag auf Vorschlag des Vorstands beschlossen. Damit gibt er gleichzeitig Grünes Licht für die Pläne von VW-Chef Ferdinand Piëch, bis 2005 die Auto-Palette auf über 100 Modelle zu verdoppeln. Außerdem hat der Aufsichtsrat den Konzernvorstand auf acht Mitglieder aufgestockt. Folker Weißgerber rückt am 1. März 2001 vom VW-Markenvorstand auf und wird für die konzernweite Produktion verantwortlich sein, teilte VW mit.

Der Schwerpunkt der VW-Investitionen liegt mit 41 Milliarden Mark oder 65 Prozent auf der Produktion. Dabei geht es vor allem um Ausbau und Modernisierung der Presswerke, Lackierereien und Montagebereiche. Außerhalb der Fertigung sollen die Bereiche Entwicklung und Informationstechnologie (E-Commerce) ausgebaut werden. VW hat bei der Investitionsplanung gegenüber der Vorjahresplanung sogar noch um 3,5 Milliarden Mark draufgesattelt. Und das bei einem stotternden deutschen Automarkt und einer schwer einzuschätzenden internationalen Konjunkturentwicklung. In der Planung enthalten ist zum Beispiel der Bau des Colorado in Bratislava - ein Geländewagen in Co-Produktion mit Porsche. Hinzu kommt schon im kommenden Jahr die Fertigung des Oberklasse-Wagens D1 in Dresden. Näher rückt auch die Produktion eines Minivans auf Golf-Basis wahrscheinlich in Wolfsburg. Auch personell hat der Aufsichtsrat am Freitag Weichen gestellt. Mit Folker Weißgerber rückt ein VW-Urgestein in die Top-Führungsspitze des Unternehmens vor. Der Manager begann seine Karriere bei VW 1961 als Betriebselektriker. Kenner werten den Aufstieg als Anerkennung seiner persönlichen Leistung wie auch der steigenden Bedeutung des konzernweiten Produktionsverbundes. Er hat zum Beispiel die neue Passat-Fabrik in China gebaut und das Konzept der gläsernen Manufaktur in Dresden umgesetzt. Der 59-Jährige ist seit März 1993 im Markenvorstand bei Volkswagen für den Geschäftsbereich Produktion und Logistik verantwortlich. Seit 1996 war er außerdem konzernweit für "Produktionsoptimierung" zuständig, allerdings ohne Vorstandssitz.

VW-Tochter Gedas will an die Börse

Die in der Informationstechnologie weltweit tätige VW-Tochter Gedas strebt an die Börse. Die Notierung am Neuen Markt würde es für das IT-Beratungsunternehmen leichter machen, Softwarespezialisten zu finden, weil diese am Unternehmenserfolg beteiligt werden könnten, sagte der Aufsichtsratsvorsitzende Dieter Schacher in Berlin. Bei dem Wachstumstempo würde jährlich rund 1000 neue Mitarbeiter benötigt. Gedas erwarte in diesem Jahr eine Umsatzsteigerung von 648 Millionen auf rund 900 Millionen Mark. Der Gewinn dürfte 40 bis 45 Millionen Mark nach 31,7 Millionen Mark im Vorjahr erreichen. In den nächsten fünf Jahren würden insgesamt 750 Millionen Mark investiert. Weltweit beschäftigt Gedas derzeit über 3600 Mitarbeiter an 38 Standorten. Das nach eigenen Angaben drittgrößte deutsche Beratungsunternehmen in der Informationstechnik entwickelt individuelle Branchenlösungen für Industrie, Handel und Verwaltung. Zum Angebot gehören Telematikdienste und Logistik-Lösungen für Spediteure.

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