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Von Bentonit bis Kalisalz: Heimische Stoffe und ihre Verwendung

Was genau ist Kalisalz? Wozu braucht man Kaolin?

Was genau ist Kalisalz? Wozu braucht man Kaolin? Was lässt sich nicht herstellen ohne Quarzsand? Wir werfen einen Blick auf einige der in Deutschland vorkommenden Rohstoffe.

BENTONIT

Das Gestein Bentonit ist vielseitig einsetzbar. Es kann sehr viel Wasser aufnehmen und wird beispielsweise als Binder in der Gießereiindustrie verwendet, als Dichtemittel in der Bauindustrie und Spülungszusatz in der Bohrindustrie, aber auch in Katzenstreu. Zudem wird Bentonit in der Papierindustrie genutzt. Mineralölen, Margarine und Speiseöle lassen sich damit reinigen und entfärben. Weiterhin dient es als Stabilisator in Bier sowie als Katalysator und Füllstoff in der chemischen Industrie. In welchen Bereichen es eingesetzt werden kann, hängt davon ab, ob es sauer, alkalisch, organisch oder nicht aktiviert ist. Die wichtigsten Abbaubetriebe für Bentonit in Deutschland liegen in den Geschäftsbereichen der Süd-Chemie AG und der S&B Industrial Minerals GmbH. Bedeutende Produktionsbetriebe befinden sich in Bayern, untergeordnet wird auch in Hessen Bentonit gefördert. In Europa ist Deutschland der drittgrößte Produzent.

QUARZSANDE

Mit Quarzsanden lässt sich beispielsweise weißes Glas herstellen. Auch in Gießereien sowie in der chemischen und der keramischen Industrie wird der Rohstoff verwendet. Quarzmehle sind zudem hochwertige Füllstoffe.

FELDSPAT

Der zu den Industriemineralen zählende Feldspat wird zum weit überwiegenden Teil in der Keramikindustrie eingesetzt und spielt bei der Herstellung von Porzellan eine große Rolle. Er dient zum Beispiel auch als Ausgangsmaterial für Zahnersatz, weil die mit seiner Hilfe gefertigte Keramik der natürlichen Zahnsubstanz ähnelt. Glashersteller verwenden ihn ebenfalls. Zudem dient Feldspat als Füllstoff und Schleifmittel. Gefördert wird der Rohstoff im östlichen Randbereich des Süddeutschen Beckens bei Hirschau in Bayern. Produzenten sitzen im Saarland sowie in Rheinland-Pfalz und in Thüringen.

STEINSALZ

Steinsalz wird als Industriesalz, Speisesalz und Auftausalz verwendet. Im Haushalt dient es unter anderem zum Enthärten des Wassers, etwa in Spül- oder Waschmaschinen. Die Salzgewinnung innerhalb Deutschlands in Bergwerken und Salinenbetrieben konzentriert sich auf Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Nordrhein-Westfalen, Hessen, Baden-Württemberg, Thüringen und Bayern.

KAOLIN

Kaolin wird überwiegend in der Papierindustrie als Füllstoff und zur Beschichtung von Papier verwendet. Besser bekannt ist es als Porzellan- oder Tonerde. Dementsprechend ist Kaolin ein wesentlicher Rohstoff zur Produktion von Fein- und Feuerfestkeramik. Weiterhin dient es als Bindemittel und als Füllstoff in der chemischen, kosmetischen und pharmazeutischen Industrie. Auch in der Lebensmittelindustrie findet es zum Beispiel als Bleichmittel Verwendung. Die größten Lagerstätten sind in der Oberpfalz zu finden, weitere Tagebaue liegen in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Hessen, Nordrhein- Westfalen und Rheinland-Pfalz. Deutschland ist der bedeutendste Kaolinproduzent innerhalb der EU und drittgrößter Produzent weltweit.

KALISALZ

Die in Deutschland geförderten Kali- und Magnesiumsalze enthalten lebensnotwendige Elemente wie Kalium, Magnesium und Schwefel. Der Rohstoff ist wegen eingelagerter Eisenoxide oft orangefarben bis hellbraun. Die Kalisalze werden zu hochwertigen Mineraldüngern verarbeitet, die die Bauern auf ihren Feldern einsetzen. Durch das enthaltene Kalium wird die Fotosynthese bei den Pflanzen angekurbelt und die Eiweißproduktion verstärkt. Die Pflanzen wachsen schneller. Hierzulande betreibt der Dax-Konzern K+S sechs Bergwerke. EU-weit ist das Unternehmen führend, und auch weltweit gehört es zu den großen fünf. Simon Frost

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