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Von der Idee zum Erfolg: Fünf Faktoren, damit ein Start-up gelingt

Derzeit sprießen Start-ups wie Pilze aus dem Boden, vor allem in Berlin. Was braucht man als Gründer?

Zu den Erfolgen der vergangenen Jahre zählen Unternehmen wie Zalando, mytoys, Lieferheld oder auch das Internetradio aupeo. Sie sind die Vorzeigebeispiele eines Wirtschaftszweigs, der noch am Anfang steht. Auch wenn der Markt viele Chancen bietet – von Social Media bis eCommerce, von Games bis Apps – nicht jede Idee ist auch automatisch erfolgreich.

1. DIE RICHTIGE IDEE

Erstens natürlich eine funktionierende Geschäftsidee. „In Berlin ist eCommerce nach wie vor ein riesiges Thema“, sagt Alexander Hüsing vom Branchenmagazin „Deutsche Startups“. Das bestätigt auch Kolja Hebenstreit, Gründer und Partner bei Team Europe, einem Inkubator, der Internet-Start-ups von der Gründungsphase an begleitet. „Wir haben erlebt, wie Technologien verschiedene Lebensbereiche veränderten. Der Verkauf von Büchern, Reisen und Flügen findet fast vollständig online statt. Andere Bereiche wie Lieferdienste, Optiker oder Fashion müssen noch erobert werden. Hier sind die Potenziale höher, weil ein Veränderungsprozess in Gang ist“, sagt er.

Wer nach Korea schaut, kann erleben, wie die Zukunft aussehen kann. Dort sind Smartphones omnipräsent und ihre kommerziellen Anwendungen ebenfalls. Eine besonders prägnante Kombination ist der Online-Supermarkt von Tescos Home plus, der es Nutzern der Seouler Metro ermöglicht, ihre Einkäufe virtuell zu erledigen, während sie auf die Bahn warten. Dazu wurden fotorealistische Abbildungen von Supermarktregalen in hoch frequentierten Metrostationen errichtet. Damit das gewünschte Produkt im Online-Einkaufswagen landet, liest man den QR-Code ein, der unter jedem Produkt abgebildet ist – und schon macht sich der Einkauf auf den Weg zum Konsumenten nach Hause. Eine Idee, die im ersten Jahr die Online-Einkäufe bei Home plus um 130 Prozent gesteigert hat.

Außer eCommerce und assoziierten Dienstleistungen weisen aber auch Social- und Online-Spiele global betrachtet enorme Wachstumsraten auf. So hat etwa das 2009 gegründete Berliner Start-up Wooga mit Spielen wie Diamond Dash oder Monster World große Player wie Disney auf dem Weltmarkt längst hinter sich gelassen. Und in der Welt der Apps sind die Grenzen noch lange nicht erreicht. „Viele, auch kleine Konzepte wie mytaxi haben eine Zukunft“, sagt Hüsing.

Was man sonst noch braucht.

2. EINE GUTE ANALYSE

Ob ein Start-up erfolgreich sein kann, hängt aber nicht nur von einem guten Geschäftsmodell und skalierbarer IT ab, die verhindert, dass die Anwendung streikt, wenn viele Nutzer gleichzeitig darauf zugreifen. „Wenn man eine gute Idee hat, muss diese ausreichend kritisch hinterfragt werden“, sagt Kolja Hebenstreit. „Bietet der Markt ausreichende Potenziale? Wächst der Markt oder steht ein Umbruch an? Kann man aus eigener Kraft am Markt bestehen?“

3. DAS PASSENDE TEAM

Außerdem benötigt man ein gutes Team. Denn auch in der Welt des Virtuellen sind die Macher, die Menschen hinter der Idee, entscheidend. Und da sich Berlin gerade immer mehr zu einem Mekka für Programmierer, Designer und andere internetaffine Young Professionals entwickelt, siedeln sich hier auch immer mehr Start-ups an. Denn eine Maxime in der Personalbeschaffung lautet: Gehe dort hin, wo die Experten sind.

Bei der Auswahl des Teams sei es aber entscheidend, dass das gesamte personelle Konstrukt zusammenpasst und sich befördert, sagt Hebenstreit. „Der Mix aus hungrigen Youngstern und ausgebuffter Seniorität, Produktdenkern und Verkaufstalenten muss stimmen und eine gemeinsame Basis für die Zusammenarbeit bieten.“ Das Team muss verstehen, wie es mit seinem Produkt aus Interessenten Kunden machen kann. Entscheidend dafür sei die Distributionsidee, also die Verkaufs- und Marketingstrategie. „Ein Start-up braucht vom ersten Tag an viele potenzielle Nutzer und Kunden. Dafür muss man den Markt vorbereitet betreten: Sei es mit einem TV-Deal oder dass alle relevanten Kanäle von Beginn an kontrolliert werden – von SEO bis Social Media“, sagt Hebenstreit.

4. GENUG GELD FÜR DEN START

Ohne Geld ist all das nicht möglich. Insofern lautet der vorletzte Punkt auf der Liste der Erfolgskriterien: eine gesicherte Finanzierung. Denn wer neben seinem Start-up noch andere Jobs macht, bindet eigene Ressourcen und kann sich nicht auf seine Idee konzentrieren. Es stellt sich also die Frage, ob man den Markteintritt aus eigener Kraft schaffen kann, eventuell unter Zuhilfenahme von Fördermitteln oder eines Bankkredits, oder ob man sich einen Investor in Form von Business Angels oder Venture Capital (VC) sucht. „Hier gibt es keine Regel. Fördergelder sind viel Arbeit und schränken oft ein. VC sind eine gute Möglichkeit, um schnell wachsen zu können. Ideal sind selbstverständlich Modelle mit wenig Kapitalbedarf und einem positiven Cash Flow“, sagt Kolja Hebenstreit.

5. KOMPETENTE HELFER

In diesem Zusammenhang kommen auch Inkubatoren ins Spiel. Wobei jedes dieser Unternehmen Gründern auf verschiedene Weise hilft. Team Europe etwa versteht sich als Company Builder. „Neben Kapital stiften wir Mehrwert durch aktive Unterstützung“, sagt Hebenstreit. „Denn wir verfügen über eine entwickelte Organisationsstruktur, die Start-ups professionell in verschiedenen operativen Bereichen unterstützt.“

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