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Wirtschaft: Von Dynamik keine Spur

"Eine Bilanz der wichtigsten Ansiedlungen in Sachsen-Anhalt?", fragt der Mitarbeiter im Magdeburger Wirtschaftsministerium hilflos nach.

"Eine Bilanz der wichtigsten Ansiedlungen in Sachsen-Anhalt?", fragt der Mitarbeiter im Magdeburger Wirtschaftsministerium hilflos nach. Schwierig, es sei "alles ein bisschen ungeordnet" Die Szene steht für die Stimmung im Land vor der Wahl am 21. April - von Dynamik keine Spur. Gerade mal ein Prozent der Befragten sind mit der wirtschaftlichen Lage im Land zufrieden. Die Arbeitslosigkeit ist die höchste bundesweit. Ministerpräsident Reinhard Höppner (SPD) muss fürchten, dass seine Partei unter 30 Prozent rutscht und von der CDU überholt wird.

Auch im Wahlkampf spielt die Wirtschaft eine bescheidene Rolle: Das größte Unternehmen, das Höppner und Wirtschaftsministerin Katrin Budde besuchen, ist das neue Spanplattenwerk der Glunz AG in Nettgau - für die öde Altmark im Norden des Landes sind die 400 Jobs ein echtes Highlight.

An der Infrastruktur hapert es nicht, sagt Klaus Liedke, Geschäftsführer des Arbeitgeber-Verbands. Es fehlt eigentlich nur noch die A14 von Magdeburg gen Norden - und die hat der Kanzler versprochen. Entscheidender ist die "schlechte Stimmung", die auch Höppner beklagt. Daran sei dieser aber selbst Schuld, klagen Manager hinter vorgehaltener Hand: er verbreite keinen Optimismus, Wirtschaft sei für ihn eine "black box", ihm fehle das richtige Gespür.

Und die Lücke, die der umtriebige frühere Ruhrkohle- Manager Klaus Schucht hinterließ, als er 1999 als Wirtschaftsminister ausschied, hätten die Nachfolger Matthias Gabriel und Budde nicht füllen können. Viele hoffen nun, dass Johannes Ludewig in die Bresche springen kann: Ludewig war früher Ost-Beauftragter Helmut Kohls, nun berät er den CDUSpitzenkandidaten Wolfgang Böhmer.

bag, HB

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