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Wirtschaft: Von E-Books und Eselsohren

Buchmesse und IT-Verband Bitkom kooperieren

Berlin - „Dem Buch ist das Medium egal“, sagte Juergen Boos, Direktor der Frankfurter Buchmesse, am Mittwoch in Berlin. Es gehe einzig um den Inhalt. Neben Boos saß Bernhard Rohleder, Hauptgeschäftsführer des Bitkom: „Content is king, technology is queen“ (Inhalt ist der König, Technologie ist die Königin), betonte er. Doch wie passen Hightech- Verband und Buchmesse zusammen? Seit 2010 haben die beiden eine Kooperation, „Frankfurt Sparks“ heißt das Projekt. Es soll Geschäftspartner aus Technologie- und Medienbranche zusammenführen und neue Wege der Inhalteverwertung öffnen.

Viele Inhalte passen nicht mehr zwischen zwei Buchdeckel. Display statt Papier, Pixel statt Druckerschwärze: Der deutsche Markt für E-Reader legt zu. Im laufenden Jahr wird der Umsatz mit Geräten zur Darstellung elektronischer Bücher, so genannter E-Books, um rund 29 Prozent voraussichtlich von zuletzt 24 auf 31 Millionen Euro steigen. „Wir können nicht ohne einander“, sagte Boos, der vor seinem Studium der Betriebwirtschaftslehre eine Ausbildung zum Verlagsbuchhändler gemacht hat.

Vorbild sind die USA. Ob der Online-Versandhändler Amazon, Apple oder die Buchkette Barnes & Nobles: Sie alle haben E-Reader auf den Markt gebracht, 2011 sollen in den USA die Verkaufszahlen um rund ein Viertel steigen. „Die Buchbranche hat Glück gehabt. Sie stand nicht in der ersten Reihe der Digitalisierung", sagte Rohleder in Berlin. Branchen wie die Musik- und Filmindustrie habe es da viel härter getroffen. Kreativ-zerstörerische Prozesse seien das, sagte Rohleder: „Die Buchbranche sollte aus den Fehlern der anderen lernen.“ Und das will sie. „Inhalte können in neuer Form entstehen“, sagte Boos. Die Seiten ändern sich, Eselsohren waren gestern. Jana Gioia Baurmann

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