zum Hauptinhalt
Der Thermomix TM5 ist vielen Kunden jetzt nicht mehr gut genug.

© dpa

Update

Vorwerk: Ist der neue Thermomix ein Betrug am Kunden?

Völlig überraschend bringt Vorwerk einen neuen Thermomix auf den Markt - er kann jetzt auch braten. Doch bei vielen Kunden sorgt das Gerät für Ärger.

Lange Jahre galt der Thermomix als die größte Erfolgsgeschichte der deutschen Industrie im Bereich der Küche. Allein 2016 brachte die Küchenmaschine, die mehrere Kochfunktionen in einem Gerät vereint, 1,3 Milliarden Euro Umsatz ein; im Schnitt wurde damals alle 23 Sekunden ein Thermomix verkauft, heißt es. Und das, obwohl die Maschine des Traditionsunternehmens Vorwerk mit über 1000 Euro nicht gerade preiswert ist.

Zuletzt zeichnete sich allerdings ein leichter Rückgang ab. Kein Wunder also, dass Vorwerk diesen Trend mit einem neuen Modell schnell wieder beenden will. Überraschend brachte die Wuppertaler Firma in dieser Woche den Thermomix TM6 auf den Markt. Äußerlich kaum verändert kann das Gerät jetzt auch braten, karamellisieren und erreicht eine Höchsttemperatur von 160 Grad. 1359 Euro muss der Kunde dafür hinblättern.

Wer immer nur das Neueste vom Neuen haben möchte, wird entweder nie kaufen (könnte ja morgen ein Nachfolger kommen) oder immer unglücklich sein (weil einen Tag später der Nachfolger kam). Die Kunden sollen froh sein, dass sie den etwas preiswerteren Vorgänger gekauft haben. Kann bestimmt auch ganz viel.

schreibt NutzerIn morgensum5

Bei vielen Vorwerk-Kunden sorgt die plötzliche Einführung des TM6 allerdings für Ärger. Zahlreiche Menschen, die sich gerade erst das Vorgänger-Modell gekauft hatten, sind empört darüber, dass ihnen auch auf Nachfrage nicht verraten worden war, dass nur wenige Tage später ein neues, besseres Modell erhältlich sein werde. So schreibt eine Nutzerin bei Facebook: "Ich habe mir Ende des Jahres den TM5 gekauft. Hätte ich gewusst das dieses Jahr ein neues Gerät kommt, hätte ich gewartet. Ich fühle mich betrogen und verarscht für ein Auslaufmodell so viel Geld bezahlt zu haben."

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Der Thermomix-Verkauf läuft zu größten Teilen über Vertreter, sogenannte Repräsentanten, die die Kunden beim Kauf beraten. Viele Käufer sind gerade deshalb empört, dass ihnen im persönlichen Gespräch ausdrücklich gesagt wurde, es werde so bald keinen besseren Thermomix geben. "Meine Repräsentantin sagte mir, dass es keinen neuen in der nächsten Zeit gibt! Fühle mich sehr hintergangen und bitte um eine Lösung!", kommentiert ein anderer Nutzer bei Facebook. Wegen "einer direkten Abschreibung von mindestens 700 Euro aufgrund des plötzlichen Wertverlustes" haben sich in dem sozialen Netzwerk inzwischen sogar "ehemalige", wie sie sich nennen, Thermomix-Freunde zusammengeschlossen, um eine Musterfeststellungsklage gegen Vorwerk zu initiieren, wie sie auch von Geschädigten der Diesel-Affäre gegen VW verfolgt wird.

Das Social-Media-Team von Vorwerk arbeitet am Samstag deshalb unter Hochdruck. Auf fast jeden kritischen Kommentar bei Facebook antwortete das Unternehmen. Zwar mit vorgefertigten Textbausteinen, doch für einige Kunden hatte man immerhin rasch eine Lösung parat: Wer zwischen dem  20. Februar und 8. März 2019 einen TM5 bestellt hat, soll laut Vorwerk ein individuelles Wechselangebot auf den neuen TM6 erhalten. Zu welchen Konditionen ein solcher Tausch möglich wäre, ist allerdings offen.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false