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Vorwürfe gegen Bayer: Antibabypillen sollen höheres Risiko haben

Schwere Vorwürfe gegen Bayer in den USA: Der Leverkusener Konzern soll die Gesundheitsbehörden unzureichend über Risiken seiner Antibabypillen informiert haben.

Im US-Gerichtsstreit um die Verhütungsmittel Yasmin und Yaz erklärte der Ex-Chef der US-Gesundheitsbehörde FDA, David Kessler, Bayer habe die Behörde und die Öffentlichkeit vor der Zulassung des Verhütungsmittels Yasmin 2001 nicht ausreichend über Thromboserisiken des Medikaments unterrichtet. Das gelte auch für Medikamententests, in denen bei Frauen gefährliche Blutgerinnsel aufgetreten seien. Dies geht aus Gerichtsdokumenten hervor, die am Montag in einem US-Bundesgericht in Illinois zugänglich waren. Kessler war im Dezember 1990 zum Chef der Gesundheitsbehörde ernannt worden und leitete die FDA bis 1997. In den USA klagen mehr als zehntausend Frauen wegen Gesundheitsschäden auf Schadenersatz von Bayer.

In Reaktion auf die Vorwürfe von Kessler verwies ein Bayer-Sprecher auf den laufenden Prozess: „Hierbei handelt es sich um eine Angelegenheit, die Gegenstand eines laufenden Rechtsverfahrens ist und dementsprechend vor Gericht behandelt werden wird.“ Kessler könnte im Streit als Experte angehört werden. Bayer-Anwälte hatten versucht, das zu verhindern. Mit den Pillen der Yasmin-Produktfamilie, die auch in Berlin produziert werden, erwirtschaftete Bayer 2010 1,1 Milliarden Euro Umsatz. Am Donnerstag beschäftigt sich ein FDA-Expertenausschuss mit der Sicherheit dieser Pillen. Sein Votum gilt als richtungweisend für die Zukunft der Mittel auf dem US-Markt.

(Reuters)

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