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Wirtschaft: VW bestätigt zweites Übernahmeangebot

Bis zu 1,3 Mrd.für Rolls-Royce DÜSSELDORF (grü/HB).

Bis zu 1,3 Mrd.für Rolls-Royce DÜSSELDORF (grü/HB).Ferdinand Piëch war der Appetit vergangen.Lustlos stocherte der Volkswagen-Chef am vergangenen Montag abend in seinem Salat.Sein Gegenüber, Vickers-Chairman Colin Chandler, hatte dem mächtigen VW-Boß und dessen Vertriebsvorstand Robert Büchelhofer noch einmal erklärt, was er Stunden zuvor bereits der Öffentlichkeit mitgeteilt hatte: BMW soll den Zuschlag für die heißbegehrte Tochter Rolls-Royce erhalten.Daß sich die kleine Runde trotzdem zum Abendessen traf, hatte einen guten Grund: Noch in der Nacht von Sonntag auf Montag war in der Vickers-Zentrale ein zweites, wesentlich höheres Angebot aus Wolfsburg eingegangen.Dies bestätigte gestern erstmals ein Sprecher des VW-Konzerns gegenüber dem Handelsblatt.Details wollte er jedoch nicht nennen.Wie aus unternehmensnahen Kreisen verlautete, sind die Wolfsburger bereit, zwischen 1,2 und 1,3 Mrd.DM zu zahlen, um doch noch beim Verkauf von Rolls-Royce zum Zuge zu kommen.Dazu kämen, so der Wortlaut des Angebots "signifikante Investitionen" in die Zukunft der Nobelmarke.Das Gebot, das bis zu 300 Mill.DM über der BMW-Offerte liegt, wird Vickers-Chairman Chandler zwar unangenehme Fragen der Aktionäre bescheren, dürfte aber an der grundsätzlichen Entscheidung für die Bayern nichts ändern. Als Knackpunkt kristallisieren sich immer mehr die Rechte am Namen Rolls-Royce heraus.Diese liegen beim Triebwerkshersteller und BMW-Partner Rolls-Royce Plc., der beim Verkauf an ausländische Bieter ein vertraglich zugesichertes Mitspracherecht hat und BMW favorisiert.Vickers-Manager hatten vergeblich versucht, diesen Passus juristisch auszuhebeln.Als in der vergangenen Woche auch ein EU-Gericht diese Regelung billigte, war das fast gleichbedeutend mit dem Zuschlag für die Münchener.Ein Umstand, den Vickers-Boß Chandler akzeptieren muß.

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