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Wirtschaft: VW: Die Eckpunkte des Modells "5000 mal 5000"

In der letzten Runde der Gespräche hatte VW der IG Metall folgendes Angebot gemacht: In einem so genannten kombinierten Arbeits- und Qualifizierungsvertrag sollte die Arbeitzeit geregelt werden. Und zwar eine wertschöpfende Arbeitszeit von durchschnittlich 35 Stunden pro Woche.

In der letzten Runde der Gespräche hatte VW der IG Metall folgendes Angebot gemacht: In einem so genannten kombinierten Arbeits- und Qualifizierungsvertrag sollte die Arbeitzeit geregelt werden. Und zwar eine wertschöpfende Arbeitszeit von durchschnittlich 35 Stunden pro Woche. Dazu kommt, im Unternehmensjargon als "Nebenpflicht" bezeichnet, ein weiteres Zeitvolumen von 7,5 Stunden für Qualifizierungszwecke. Für die 35 Wochenstunden sollten die Arbeitnehmer 4500 Mark bekommen und für die Qualifizierungszeiten 500 Mark. Darüber hinaus war für die Beschäftigten eine zweistufige Ergebnisbeteiligung am Unternehmenserfolg vorgesehen. Eine Ausschüttung sollte "in Form eines persönlichen Leistungsbonus" bei Erreichen der Gewinnschwelle erfolgen, ein zweiter "Unternehmensbonus" bei Erreichen der Renditeziele des Unternehmens. Ein selbstständiges Unternehmen übrigens, das als 100-prozentige VW-Tochter gegründet werden sollte. Neu sollte die Firma schon sein, damit sie nicht den ziemlichen teuren VW-Haustarifvertrag anwenden muss.

Das von VW geplante Entlohnungssystem, das am Ende aber offenkundig nicht zum Scheitern der Verhandlungen führte, wäre einem Systemwechsel gleich gekommen: Das Unternehmen überträgt die Verantwortung für Stückzahl und Qualität der Fahrzeuge an Mitarbeiter-Gruppen. Für das "Programmentgelt" gewährleisten die Arbeitnehmer ein vorab definiertes Volumen an Autos in der geforderten Qualität. Für IG Metall-Chef Klaus Zwickel war das "die Rückkehr vom Arbeitsvertrag zum Werkvertrag" und damit Teufelszeug.

VW-Personalchef Peter Hartz wollte die betriebliche Anwesenheit neu definieren und künftig in drei Kategorien gliedern: Arbeit, Qualifizierung und Kommunikation. Weiterbildung solle permanent stattfinden, jeder Mitarbeiter einen mobilen PC bekommen und High-Tech-Sensoren in die Arbeitskleidung integriert werden, "mit deren Hilfe wir alle Gesundheitsdaten überprüfen lassen". Das alles ergäbe eine Neudefinition von Anwesenheitszeit im Unternehmen und sei "ein Ventil für Stressfaktoren", meinte Hartz gegenüber der "Frankfurter Rundschau".

alf

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