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Wirtschaft: VW plant mit Chrysler

Gemeinsamer Van soll in den USA gebaut werden

Frankfurt am Main/Berlin Volkswagen erwägt die Produktion eines Van für den amerikanischen Markt in einem US-Werk der Chrysler-Group. Nach Informationen aus Unternehmenskreisen verhandelt VW-Markenvorstand und Ex-Chrysler-Vize Bernhard mit seinem ehemaligen Chef darüber, dem Chrysler-Boss und designierten Vorstandsvorsitzenden von Daimler-Chrysler Dieter Zetsche. Das Auto auf Basis der nächsten Generation des Chrysler-Modells Voyager soll ausschließlich auf dem US-Markt angeboten werden und könnte schon 2007 bei den Händlern stehen. Offiziell hieß es bei VW, die Pläne seien „reine Spekulation“. Auch Chrysler wollte die Informationen nicht bestätigen.

Das könnte sich schon in wenigen Wochen ändern: Wenn die Verhandlungen erfolgreich verlaufen, könnten Bernhard und Zetsche bereits auf der Autoshow IAA im September die Verträge unterzeichnen, hieß es aus Unternehmenskreisen. Hintergrund ist, dass die VW-Verkaufszahlen in den USA zwischen 2002 und 2004 um rund 20 Prozent zurückgegangen sind. Im ersten Halbjahr 2005 betrug der Absatzeinbruch weitere 17 Prozent. Den VW-Händlern in den USA fehlt unter anderem ein Angebot auf dem starken Van-Sektor.

Einen Van hatte VW-Markenvorstand Bernhard den US-Händlern bereits im Juli als eines von zehn neuen Modellen in den nächsten drei bis vier Jahren angekündigt – allerdings ohne Details zu nennen. Bernhard war erst im Februar von Daimler in den VW-Konzernvorstand gewechselt. Zuvor hatte er als Chrysler-Vize unter Zetsche die Sanierung des US-Herstellers in Auburn Hills vorangetrieben. Der bisherige Chrysler-Chef wird ab September Mercedes und von 2006 an den Daimler-Konzern als Nachfolger von Jürgen Schrempp lenken.

Die Verhandlungen über den Van sind nicht die einzigen Kooperationsprojekte zwischen den beiden Herstellern. So wird das nächste Kompaktklasse-Modell Caliber der Chrysler-Marke Dodge, der im kommenden Jahr auf den Markt kommt, außerhalb der USA mit einem Dieselmotor der Wolfsburger ausgestattet. Mit dem Auto will Chrysler stärker auf den europäischen Markt vordringen. Zudem beliefert VW seit diesem Jahr Chrysler und Mitsubishi mit jährlich rund 120 000 TDI-Motoren. Ferner arbeiten VW und Daimler seit Jahren bei der Entwicklung und Produktion der Transporter VW LT und Mercedes Sprinter zusammen. hz/hof/HB

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