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Wirtschaft: VW steht unter Druck

Kernmarke VW halbiert Gewinn im ersten Quartal, Porsche und Eurokurs begrenzen den Schaden aber.

Wolfsburg - Der teure Kampf um Kunden im krisengeschüttelten Europa setzt Branchenprimus Volkswagen erheblich unter Kostendruck. Die zentrale Pkw-Kernmarke des Konzerns musste im Startquartal fast eine Halbierung des operativen Ergebnisses verkraften. Dass Ähnliches nicht auch in der Gesamtrechnung des Dax-Riesen passierte, liegt vor allem an der glänzenden neuen Ertragsperle Porsche sowie an günstigen Wechselkurseffekten, die VW erheblich in die Karten spielten. Das teilte Deutschlands größter Industriekonzern am Montag mit.

Die Quartalsbilanz folgt wenige Tage nachdem VW-Chef Martin Winterkorn einräumte, dass womöglich bald Leiharbeiter gehen müssten. Das operative Quartalsergebnis der Kernmarke VW-Pkw musste, verglichen mit dem Vorjahr, einen Einbruch von 45 Prozent hinnehmen. Zu der Marke gehören etwa die Volumen-Modelle Golf, Polo und Passat. Nach 1,076 Milliarden Euro zuvor blieben diesmal bis Ende März nur 590 Millionen Euro. Wie VW zur Erklärung schreibt, wirkt „der sich insbesondere in Westeuropa verschärfende Wettbewerb negativ“.

Auch in der Konzerngesamtrechnung ist das Bild getrübt: Den damals 3,165 Milliarden Euro als operatives Ergebnis stehen im aktuellen Startquartal nur 2,344 Milliarden Euro gegenüber – minus 26 Prozent. Selbst die stabile VW-Premiummarke Audi bekam die Krise zu spüren: Trotz mehr verkaufter Autos schrumpften Umsatz und Gewinn. Zudem drückten höhere Ausgaben für den Ausbau der Fertigung das operative Ergebnis der VW-Tochter um 7,3 Prozent auf rund 1,3 Milliarden Euro. Die seit Jahren kriselnde spanische Tochter Seat rutschte erneut tiefer in die roten Zahlen: minus 46 statt minus 29 Millionen Euro. Skoda und die VW-Nutzfahrzeuge halbierten ihre operativen Ergebnisse.

Positiv wirkte sich aus, dass die junge Tochter Porsche vor Zinsen und Steuern monatlich rund 200 Millionen Euro beisteuert. Sie gehört erst seit Sommer 2012 komplett zum VW-Reich. Ohne den Porsche-Effekt wäre das Konzernergebnis fast halbiert worden. Zudem spielte es VW in die Karten, dass günstige Wechselkurse nach einem kleinen Minus von zehn Millionen Euro im Vorjahr im jüngsten Quartal 543 Millionen Plus brachten. dpa

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