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VW-Tochter: Audi hat keine Angst vor Porsche

Audi will seinen strammen Wachstumskurs fortsetzen. Die VW-Tochter rechnet nicht mit Einschränkungen durch den Einstieg von Porsche.

Ingolstadt - Der Einfluss von Porsche auf die Konzernmutter VW werde Audi nicht beeinträchtigen, sagte Vorstandschef Rupert Stadler am Dienstag in Ingolstadt. „Unser Erfolg gibt uns Freiheiten“, betonte der Manager, „wir treten selbstbewusst auf.“ Porsche hatte vergangene Woche angekündigt, die Mehrheit an VW zu übernehmen. VW wiederum hält mehr als 99 Prozent der Audi-Aktien. Wegen des Einstiegs von Porsche war spekuliert worden, die Stuttgarter könnten das weitere Wachstum von Audi bremsen, um die eigenen Modelle vor Konkurrenz zu bewahren.

Die Übernahme von VW durch Porsche wird sich allerdings zumindest personell schon bald auch bei Audi bemerkbar machen. So sollen Porsche-Chef Wendelin Wiedeking und sein Finanzvorstand Holger Härter im Mai in den Aufsichtsrat einziehen. Auch VW-Aufsichtsratschef und Porsche-Miteigentümer Ferdinand Piëch will in das Gremium.

Das Geschäft der Ingolstädter läuft rund. Vergangenes Jahr verkaufte Audi 964 000 Autos, ein Plus von 6,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Umsatz kletterte um fast acht Prozent auf 33,6 Milliarden Euro. Für den VW-Konzern, der am Donnerstag zur Jahrespressekonferenz eingeladen hat, war Audi damit auch 2007 die wichtigste Ertragsperle. So trugen die Bayern knapp ein Drittel zum Konzernumsatz von 109 Milliarden Euro bei, erwirtschafteten aber mit einem Gewinn von 2,7 Milliarden Euro fast die Hälfte des VW-Ergebnisses, das über sechs Milliarden Euro lag.

Doch noch sind die Ingolstädter nicht da, wo sie langfristig hin wollen. Audi erreichte zwar mit dem Ergebnis 2007 bereits sein Ziel einer operativen Rendite von acht Prozent, das ursprünglich erst für 2010 angepeilt worden war. Dennoch reichte die Marge nicht ganz an den Stuttgarter Konkurrenten Mercedes heran: Mercedes kam auf eine operative Marge von 9,1 Prozent und will die Rendite bis 2010 auf zehn Prozent steigern. Bei der operativen Rendite handelt es sich um das Betriebsergebnis vor Steuern im Verhältnis zum Umsatz.

Wie nah Audi allerdings bereits an Mercedes gerückt ist, zeigt ein Blick auf die Ergebnisse des vierten Quartals: Da lagen die Bayern mit 10,7 Prozent sogar leicht vor Mercedes. Die Marke mit dem Stern schaffte 10,4 Prozent. Dem Rivalen BMW, der seine Ergebnisse für 2007 erst in der kommenden Woche vorlegt, bleibt in diesem Rennen nur der dritte Platz. Die Münchner haben sich zwar bis 2012 ebenfalls eine Renditesteigerung auf acht bis zehn Prozent vorgenommen. Zuletzt waren es jedoch nicht einmal sechs Prozent.

Audi will in diesem Jahr zum ersten Mal mehr als eine Million Autos verkaufen. Die Vorzeichen stehen gut, das Ziel zu erreichen: „Januar und Februar sind wirklich gut gelaufen“, unterstrich Stadler. BMW setzte vergangenes Jahr 1,5 Millionen Fahrzeuge ab, Mercedes 1,28 Millionen. jojo/hz (HB)

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