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Wirtschaft: VW-Werk in Brüssel wird nicht geschlossen

Gespräche über Zukunft der Golf-Fertigung

Berlin - Den Spekulationen über eine Schließung des Werks in Brüssel hat der VW-Konzern am Montag die Grundlage entzogen. „Eine Schließung des Werkes ist nicht beabsichtigt“, teilte Europas größter Autohersteller mit. An diesem Dienstag werde die Unternehmensleitung „Konsultationen mit den Arbeitnehmervertretern über ein Restrukturierungsprogramm für das Werk Brüssel beginnen“. Die belgischen VWler setzten derweil ihren am Freitag begonnenen Ausstand fort. Sie befürchten, die geplanten Einschnitte könnten 2000 Stellen überflüssig machen. In dem Werk bauen rund 5500 Beschäftige den Golf.

Parallel zum Streik trafen sich die Spitzen des europäischen Konzernbetriebsrats mit belgischen Gewerkschaftsvertreter. VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh sagte, falls VW die Golf-Produktion aus Brüssel abziehen wolle, „erwarten wir, dass der belgische Standort alternative Produkte bekommt“. Es sei nie die Absicht gewesen, „zu Lasten anderer Standorte die Arbeitszeit an den westdeutschen Standorten zu erhöhen“. Erst vor wenigen Wochen hatte sich die Arbeitnehmerseite mit VW über ein neues Tarifwerk für die sechs westdeutschen Standorte geeinigt. Im Kern sieht das eine Erhöhung der Arbeitszeit ohne Lohnausgleich vor. Das ist aber nur möglich, wenn zusätzliche Autos in den Fabriken gebaut werden. Deshalb wird seit längerem gemutmaßt, dass VW die Golf-Fertigung von Brüssel ins Wolfsburger Stammwerk verlagern könnte.

Dagegen meinte Osterloh, im Rahmen des geplanten Modellfeuerwerks stünden im Konzern ab 2008/09 genügend Produkte zur Verfügung, die auch in Belgien gefertigt werden könnten. Michael Riffel, Generalsekretär des europäischen Betriebsrats, bekräftigte das Ziel, „im Rahmen unserer Internationalen Arbeit die Marktchancen und -risiken möglichst gerecht zu verteilen“. Allerdings hätten die westdeutschen Werke mit dem Abbau von 20 000 Stellen bereits einen Beitrag zum Abbau der Überkapazitäten geleistet, meinte Riffel. alf

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