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Währungspolitik: Paris für unabhängige Zentralbank

Trotz der Forderung nach einer stärkeren Berücksichtigung des gestiegenen Euro-Kurses will Frankreich die Unabhängigkeit der Europäischen Zentralbank nicht in Frage stellen.

Paris - "Es ist wichtig, einen politischen Dialog zwischen den Regierungen und der europäischen Zentralbank zu entwickeln", sagte die französische Europaministerin Catherine Colonna im Fernsehsender LCI. Ein solcher Dialog mit der Bank sei nach den europäischen Bestimmungen möglich und könne "bei vollkommener Berücksichtigung ihrer Unabhängigkeit" erfolgen. "Er muss nur entwickelt werden, und es ist notwendig, dass die Europäer zusammen ihre Zukunft so effizient wie möglich steuern können."

Präsident Jacques Chirac hatte am Donnerstag wegen der französischen Sorgen um den hohen Eurokurs von der EU gefordert, eine eigene Wechselkurspolitik zu entwickeln. Europa müsse "sein wirtschaftliches Schicksal wieder in die Hand nehmen" und könne nicht weiter der einzige Wirtschaftsblock sein, "der kein Instrument der Wirtschaft-, Industrie-, Handels- oder Geldpolitik nutzt".

Frankreich fürchtet durch den gestiegenen Euro-Kurs eine Beeinträchtigung seiner Exporte und einen Dämpfer beim Wachstum. Französische Politiker haben sich deshalb in den vergangenen Wochen immer wieder mit Kritik an der Europäischen Zentralbank (EZB) zu Wort gemeldet und teilweise eine Reform ihrer Zuständigkeiten gefordert. (tso/AFP)

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