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Wirtschaft: Währungswechsel für viele Firmen noch fern

Bei der Datenverarbeitung werden die Euro-Berater knapp / DIHT bietet Workshops DÜSSELDORF (jh/HB).Der Euro-Countdown läuft.

Bei der Datenverarbeitung werden die Euro-Berater knapp / DIHT bietet Workshops DÜSSELDORF (jh/HB).Der Euro-Countdown läuft.Nicht nur die Siemens AG wird ihre Transaktionen vom 1.Januar 1999 an schrittweise von der D-Mark auf den Euro umstellen.Viele Unternehmen stellen sich bereits auf den bevorstehenden Währungswechsel ein, sehr viele von ihnen aber noch nicht.Ein Großteil der Firmen will einfach nicht glauben, was am 1.1.1999 geschehen soll.Für sie wird die Zeit langsam eng.Denn sie haben noch nicht erkannt, daß die Kosten der Umstellung mit dem steigenden Zeitdruck in die Höhe schnellen werden: EDV-Berater werden bereits knapp.Ein erster Ruck ging durch die Nation, als Siemens im vergangenen September 360 000 Briefe an deutsche Kunden und Lieferanten verschickte, berichtet Günter Lambertz, Euro-Beauftragter beim Deutschen Industrie- und Handelstag (DIHT) in Bonn.Der Konzern informierte seine Geschäftspartner, daß er ab 1999 Geschäfte nicht mehr nur in D-Mark, sondern auch in Euro abwickeln werde.Die angeschriebenen Firmen wurden gebeten, sich entsprechend einzurichten.Briefe ähnlichen Inhalts verschickten auch die Siemens-Gesellschaften in den anderen EU-Staaten.Diejenigen, die den Euro heute noch für eine Fata Morgana halten, werden spätestens am ersten Wochenende im Mai, wenn der Kreis der Euro-Staaten festgelegt wird, eines Besseres belehrt werden und handeln müssen.Vorausschauende Unternehmer haben längst die auf ihre Firma zugeschnittene Strategie entwickelt und in wesentlichen Zügen umgesetzt.Daß dies nicht einfach ist, liegt auf der Hand.Antworten und Hilfestellung geben Banken, Steuerberater, Kammern und viele andere mehr.Der DIHT hat in Zusammenarbeit mit den Kammern einen Leitfaden entwickelt, nach dem diese Informationsveranstaltungen zur Europäischen Währungsunion abhalten können - und es, wie Lambertz berichtet, auch tun."Die Zeiten, in denen über das Für und Wider der Währungsunion diskutiert wurden, sind vorbei", so Lambertz.Seit 1997 geht es ans Eingemachte."Die Unternehmen wollen nun konkret informiert werden", berichtet der Euro-Beauftragte des DIHT.Interessierte Firmen können sich an die sogenannten "Eurogeld-Beauftragten" des DIHT wenden, die mittlerweile von fast allen Kammern ernannt wurden.Die vom DIHT entwickelte Workshopreihe besteht aus vier Teilen.Der rund dreistündigen Auftaktveranstaltung, bei der allgemein über den Euro informiert wird, folgen jeweils eintägige Seminare, die sich mit den Themen Rechnungswesen, Datenverarbeitung und Organisation sowie der Unternehmensstrategie befassen.Aus dem vierten Termin herausgenommen wird von einigen Kammern der Unterpunkt "Recht und Verträge".Die bisherigen Erfahrungen hätten gezeigt, daß dieser Bereich so komplex und branchenspezifisch sei, daß er eine gesonderte Behandlung verdiene, so Lambertz.Bei den Referenten handelt es sich in der Regel um Steuerberater, Vertreter von Banken, Consultants oder EDV-Experten.Auch Repräsentanten von Unternehmen, die bereits ihre Euro-Hausaufgaben abgeschlossen haben, sind darunter.Letztere zu finden, sei aber nicht immer leicht, räumt Lambertz ein.Der größere Handlungsbedarf in den Unternehmen besteht - darin sind sich alle Experten einig - bei der Datenverarbeitung.Von nahezu allen Beratern wird die Berufung eines Euro-Beauftragten empfohlen, der direkt dem Unternehmen oder Geschäftsführer berichtet und die Euro-Anpassungsarbeiten in den verschiedenen Unternehmensbereichen überblickt und koordiniert.Der DIHT gibt überdies vier ausführliche Broschüren heraus, in denen Fakten, Fragen und Empfehlungen zur Einführung des Euro vermittelt werden.So spricht der "Euro-Planer" alle Industrieunternehmen an.Für den Handel, die Bauwirtschaft und den Tourismus wurden auf diese Branchen zugeschnittene Publikationen aufgelegt.In Kürze soll die Reihe mit einer Ausgabe für Transportfirmen abgeschlossen werden.

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