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Wirtschaft: Wahlfreiheit für Tortilla-Chips

Von Maren Peters Wenn ein Verbraucher in den Supermarkt geht, will er wissen, was er kauft. Will er Cola mit Zucker, kauft er das Original, will er lieber die LightVersion mit Süßstoff, packt er eben die in seinen Einkaufskorb.

Von Maren Peters

Wenn ein Verbraucher in den Supermarkt geht, will er wissen, was er kauft. Will er Cola mit Zucker, kauft er das Original, will er lieber die LightVersion mit Süßstoff, packt er eben die in seinen Einkaufskorb. Da niemand der Dose oder Flasche ansehen kann, was drin ist, verlässt man sich auf’s Etikett: Da steht genau drauf, was drin ist.

Diese Wahlmöglichkeit müssen Verbraucher auch bei Lebensmitteln mit gentechnisch veränderten Bestandteilen haben. Voraussetzung ist aber eine Kennzeichnungspflicht, über die die EU-Länder schon seit Jahren streiten. Wenn auf der Tüte nicht draufsteht, ob die Tortilla-Chips aus Gen-Mais hergestellt worden sind, kann der Verbraucher sich auch nicht dafür oder dagegen entscheiden. Nun könnte man natürlich sagen, dass es völlig schnuppe ist, ob ein bisschen am Mais-Gen im Tortilla-Chip herumgedoktert wurde oder nicht. Schädlich für die Gesundheit ist das nach Meinung der meisten Forscher ohnehin nicht. Aber auch bei der Cola geht es nicht um die Frage, ob die mit Süßstoff schädlicher ist als die mit Zucker.

Es geht allein um die Wahlfreiheit der Konsumenten. Der soll selbst entscheiden können, was er isst. Da die Mehrheit der Verbraucher in Europa Gentechnik in Lebensmitteln ablehnt, muss die Industrie zur Kennzeichnung gezwungen werden. Einige Nahrungsmittelhersteller machen das freiwillig: Es gibt Geflügelproduzenten, die garantieren ihren Kunden schon jetzt, dass ihre Hühnchen ohne Gen-Futter gemästet worden sind. Für diese Wahlfreiheit zahlen die Kunden sogar ein paar Cents mehr. Es könnte sich also für beide Seiten lohnen.

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