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Wirtschaft: Wall Street: Die Anleger bekommen kalte Füße

Nachdem die Anleger enttäuschende Gewinnnachrichten im neuen Jahr weitgehend ignoriert hatten, bekamen sie in der vergangenen Woche offensichtlich kalte Füße. In New York rutschte der technologielastige Nasdaq-Index um 120,80 Punkte oder 4,3 Prozent ins Minus auf den Stand von 2660,50 - wobei der gesamte Wochenverlust allein in der Freitagssitzung mit einem Minus von 122 Punkten erfolgte.

Nachdem die Anleger enttäuschende Gewinnnachrichten im neuen Jahr weitgehend ignoriert hatten, bekamen sie in der vergangenen Woche offensichtlich kalte Füße. In New York rutschte der technologielastige Nasdaq-Index um 120,80 Punkte oder 4,3 Prozent ins Minus auf den Stand von 2660,50 - wobei der gesamte Wochenverlust allein in der Freitagssitzung mit einem Minus von 122 Punkten erfolgte. Dem Dow-Jones-Index verhalfen vor allem die Standardwerte General Motors, Procter & Gamble und Alcoa zu einem Plus von fast zwei Prozent auf 10 864,10 Zähler.

Düstere Prognosen bei Nokia, National Semiconductor und anderen lassen vermuten, dass der Rückschlag der Technologiegewinne stärker ausfallen wird als erwartet. "Die Kurs-Gewinn-Verhältnisse sind bei etlichen Tech-Werten immer noch sehr hoch, und das verunsichert den Markt", sagte Bill Barker, ein Anlageberater bei der Firma Dain Rauscher. Bei Intel und Texas Instruments zum Beispiel dürfte Analystenschätzungen zu Folge der Gewinn auf etwa einen Dollar je Aktie fallen; nach einer Tabelle der Firma First Call/Thomson Financial wird Intel aber immer noch mit mehr als dem 35-fachen des Gewinns gehandelt. Analysten rechnen inzwischen bei Technologiewerten nur noch mit geringen Gewinnanstiegen. "Wir müssen uns auf die erste Gewinnrezession seit 1991 gefasst machen", sagte Chuck Hill, Forschungsdirektor bei First Call. Zu Sorgenkindern entwickeln sich immer stärker Medienunternehmen wie AOL Time Warner, die mit rückläufigen Werbeeinnahmen zu kämpfen haben. Die Aktien der frisch fusionierten Gesellschaft fielen in der vergangenen Woche um sechs auf 47,79 Dollar. Merrill-Lynch-Analystin Jessica Reif Cohen etwa warnte vor einem deutlich höheren Rückgang der Werbeeinnahmen als erwartet bei Radio- und TV-Sendern. Auto-, Telekom- und Einzelhandelsunternehmen hätten ihre TV-Werbeetats für das erste Quartal stark gekürzt. Mit einem Anteil von 16 Prozent macht die Autoindustrie immerhin den größten Teil der TV-Werbung aus.

Am Dienstag stehen bei Cisco Systems, dem führenden Netzwerkhersteller, die Quartalsergebnisse an. Einige Analysten haben ihre Ertragserwartungen bei Cisco für das im Juli auslaufende Geschäftsjahr auf Grund der Schwäche im Telekommunikationssektor stark nach unten berichtigt. Am Freitag büßte die Cisco-Notierung 5,23 Prozent ein, und die Papiere des Chip-Produzenten National Semiconductor fielen 7,8 Prozent auf 25,18 Dollar. "Es wird schlechter ehe es wieder bergauf geht ", sagte Jack Whelan, Analyst bei Fechtor Detwiler.

pf.

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