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Wirtschaft: Wall Street jagd von einem Rekord zum anderen

NEW YORK (pf).An der Wall Street drehen die Märkte wieder auf Hausse.

NEW YORK (pf).An der Wall Street drehen die Märkte wieder auf Hausse.Sechs Monate lang hatten die Anleger in Unsicherheit gelebt.Der im August 1997 erreichte Dow-Jones-Rekord von 8259 schien unerreichbar.Immer mehr Investoren brachten ihre Schäfchen ins Trockene, indem sie auf Festverzinsliche umstiegen oder ihr Geld einfach in Geldmarktfonds parkten.Jetzt sieht die Welt der Aktie plötzlich wieder heil aus. Der Dow-Jones-Index übersprang am Dienstag das im August letzten Jahres erreichte Allzeithoch von 8259.Mit 115 Punkten Anstieg begann die Mittwochsitzung bei 8295,61.Die Wall-Street-Bullen sehen sich bestätigt, "Die Leute merken, daß die Asiensorgen reichlich übertrieben waren", meint Abbey Joseph Cohen, Ko-Vorsitzende des Komitees für Anlagestrategie bei Goldman Sachs & Co."Tatsache ist, daß US-Unternehmen insgesamt gesehen von der Asienkrise nicht wesentlich betroffen sind.Anlegersorgen vor schrumpfenden Unternehmensgewinnen insbesondere bei den stark in Asien engagierten US-Firmen gelten als Hauptgrund für das Auf und Ab an der Wall Street während der letzten sechs Monate.Etliche Firmen haben jedoch im vierten Quartal höhere Gewinne erzielt als von Wertpapieranalysten erwartet und einige sagten sogar für das laufende Quartal positive Ergebnisse voraus. Michael Driscoll, ein Händler bei Hambrecht & Quist, sieht in der Dienstagshausse den "Anfang einer robusten und nachhaltigen" Aufwärtsbewegung.In einer solchen Atmosphäre haben viele Investoren einfach Angst davor, den Zug zu verpassen, und das führt zu immer höheren Kursanstiegen.Das Ergebnis ist, daß die Anleger ihre geparkten Gelder schleunigst in den Aktienmarkt stecken.Seit Anfang des Jahres hat sich der Dow Jones um 19,5 Prozent verbessert.Zugpferde sind eine Handvoll Werte wie United Technolgies, Sears Roebuck, Union Carbide, Internationmal Paper und Merck. Immer mehr amerikanische Familien legen ihre Ersparnisse in Aktien an.Nach einer Erhebung der Zeitung The New York Times haben amerikanische Haushalte mehr Geld in Aktien angelegt als seit 50 Jahren.Aktienanlagen machen heute bis zu 28 Prozent des Vermögens einer amerikanischen Familie aus, stellt die Erhebung fest. Es gibt andere Gründe für den plötzlichen Kurswechsel an der Wall Street, allen voran der Zinsrückgang während der letzten sechs Monate.Selbst die Asienkrise scheint auf die US-Wirtschaft positiv einzuwirken.Barton Biggs, Anlagestratege bei Morgan Stanley, verweist auf niedrige Inflationsraten und die robuste Verbrauchernachfrage."Wir leben in der besten aller möglichen Welten", meint Biggs, Voltaires Dr.Pangloss zitierend.Die Asienkrise hat in den Vereinigten Staaten USA zumindest eines bewirkt: Fallende Importpreise verhindern Preiserhöhungen durch einheimische Anbieter, die höhere Arbeitskosten durch verbesserte Produktivität ausgleichen.

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