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Wirtschaft: Walter Bau wird aufgespalten Insolvenzverwalter will schnell Käufer finden

München Der Insolvenzverwalter von Walter Bau will den Konzern in Teilen in eine neue Gesellschaft einbringen und dann schnell an Investoren veräußern. „Die Firma Walter Bau muss in eine verkaufsfähige Form gebracht werden“, sagte Werner Schneider in Augsburg.

München Der Insolvenzverwalter von Walter Bau will den Konzern in Teilen in eine neue Gesellschaft einbringen und dann schnell an Investoren veräußern. „Die Firma Walter Bau muss in eine verkaufsfähige Form gebracht werden“, sagte Werner Schneider in Augsburg. Gespräche mit Interessenten hätten bereits begonnen. Unterdessen trat Konzerngründer und Mehrheitsaktionär Ignaz Walter mit sofortiger Wirkung von seinem Amt als Präsident des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie zurück.

Schneider sagte, er strebe eine Gesamtlösung für Walter Bau an, könne einen Verkauf von Betriebsteilen oder Tochtergesellschaften aber nicht ausschließen. Demnach sollen die überlebensfähigen Firmenteile voraussichtlich in eine GmbH eingebracht werden. Öffentliche Auftraggeber wie die Deutsche Bahn dürften keine Aufträge an insolvente Firmen vergeben, begründete er den Schritt. Schneider zufolge haben die vier wichtigsten Hausbanken – Deutsche Bank, Hypo- Vereinsbank, Commerzbank und Bayerische Landesbank – die Finanzierung des laufenden Geschäfts gesichert. Die Arbeitnehmerseite sprach sich erneut für den Erhalt des Konzerns als Ganzes aus. „Wir brauchen keine Filetierung des Unternehmens und glauben fest daran, dass Walter Bau eine Zukunft hat“, sagte der Gesamtbetriebsrats-Vorsitzende Karl Bauer.

Bei der Pleite des Konzerns gerät nach den Banken auch die Unternehmensberatung Roland Berger in die Kritik. „Manche Instrumente der Berater waren nicht auf den Baumarkt ausgerichtet oder schlicht nicht bautauglich“, sagte Bauer. Kritik gibt es besonders an der Höhe des Honorars. Nach Informationen aus Aufsichtsratskreisen hat Roland Berger für Beraterdienste bei Walter Bau in den vergangenen drei Jahren 45 Millionen Euro erhalten. Unstrittig ist bei Banken und Arbeitnehmern, dass durch das von Roland Berger eingeführte Controlling erst das ganze Ausmaß der Schieflage zu Tage kam. Im Sanierungskonzept der Berater, das dem Handelsblatt vorliegt, errechnete Roland Berger für 2004 einen Verlust von 40 Millionen Euro. nic/HB

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