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Warenhäuser: Insolvenzverwalter will Hertie nicht zerschlagen

Nach der Pleite der Briten Dawnay Day und Hilco sollen die Hertie-Häuser nicht stückweise an mehrere Käufer verteilt, sondern als Ganzes versteigert werden. Investoren bekunden bereits reges Interesse - sie müssen sich aber noch eine Weile gedulden.

Die Warenhauskette Hertie soll nach dem Willen von Insolvenzverwalter Biner Bähr als Ganzes erhalten bleiben. "Es ist sehr wahrscheinlich, dass wir Hertie als Ganzes erhalten können", sagte der Anwalt dem "Handelsblatt". "Egal, wer die Häuser übernimmt, Hertie bleibt weiterhin dort Mieter, wenn wir das wollen", fügte Bähr hinzu.

In den vergangenen Tagen hätten sich sowohl strategische als auch Finanzinvestoren gemeldet und Interesse an Hertie bekundet. Darunter ist auch der Einkaufscenter-Entwickler ECE, der die Gebäude an einigen Standorten in Einkaufspassagen umwandeln will. Dann jedoch würde die Hertie-Kette zerschlagen werden - ein Plan, gegen den sich Bähr noch vehement wehrt. Mit der Präsentation eines Käufers sei frühestens im November zu rechnen.

Neuer alter Name nach Verkauf

Hertie hatte kürzlich beim Essener Amtsgericht Insolvenz angemeldet. Das Unternehmen betreibt bundesweit mehr als 70 Filialen mit rund 4100 Mitarbeitern. Nach Unternehmensangaben sahen sich die Eigentümer - die britischen Investoren Dawnay Day und Hilco - nicht mehr in der Lage, für die Hertie-Kaufhäuser "weitere finanzielle Mittel zur Verfügung zu stellen". Der Betrieb läuft vorerst weiter.

Die Traditionskette Hertie war 1994 im Handelskonzern Karstadt aufgegangen. Das heutige Unternehmen Hertie entstand 2005 durch den Verkauf der in der Tochter Karstadt-Kompakt zusammengefassten kleineren Warenhäuser. Im März 2007 erhielten diese dann den neuen alten Namen. (pb/AFP)

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