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Wirtschaft: Warm anziehen und flexibel reagieren

DÜSSELDORF (mat).Die Börse wird auch in dieser Woche kein Ruhekissen.

DÜSSELDORF (mat).Die Börse wird auch in dieser Woche kein Ruhekissen.Davon sind jedenfalls die meisten Händler überzeugt."Es wird rauf und runtergehen", warnt ein Börsianer.Für Kleinanleger mit langfristiger Strategie heißt es, die Nerven zu behalten.Umfassende Käufe sollten nur bei Kursschwächen vorgenommen werden.Anleger, die spekulativ orientiert sind, sollten sich jedoch zu Käufen entschließen.Grundsätzlich müssen Anleger gewappnet sein, denn starke Ausschläge nach oben und unten werden das Depot weiter strapazieren.

Diese Kursentwicklungen kommen nicht von ungefähr, denn bereits in der vergangenen Woche hat sich gezeigt, daß der Deutsche Aktienindex sehr stark auf die Vorgaben der New Yorker Börse reagierte."Das wird auch diese Woche kaum anders", glaubt Volker Bien, Analyst bei der BHF-Bank.Der Dax zeige im Moment kein Eigenleben, sondern reagiere auf das Geschehen und habe keine Beständigkeit.Deswegen geht der Experte von einer Schwankungsbreite von 4900 bis 5200 Punkten in dieser Woche aus.Grundsätzlich bewege sich der Dax in einem Spannungsfeld von 4850 und 5500 Punkten.Kleinanleger können sich in einem solchen Umfeld "schnell die Finger verbrennen", mutmaßt Bien.

Eindeutige Trends gibt es zur Zeit nicht.Deswegen warnt die Bankgesellschaft Berlin, daß sich der Markt auch diese Woche orientierungslos präsentieren wird.Das trendlose Hin- und Herschaukeln der Börse, die extremen Kursschwankungen bei Einzelwerten, die innerhalb einer Börsensitzung bereits in der vergangenen Woche auftraten, ebenso der rasche Wechsel der Favoriten, sind nach Ansicht der Bankgesellschaft Beleg für diese These.Verantwortlich dafür seien nicht nur die schwer einschätzbaren Krisenherde in Lateinamerika, sondern auch der erneute Rückgang des Ifo-Geschäftsklimaindexes, die seit einigen Monaten andauernde Nachfrageschwäche der Industrie und die gewachsenen Risiken im Export.Hinzu komme "die Ungewißheit über den Ausgang der bevorstehenden Lohnrunden und Unsicherheiten über die weitere Steuerpolitik".Volker Bien von der BHF-Bank hält insbesonders die Turbulenzen in Brasilien für gefährlich, denn der "Virus kann auch auf die südasiatischen Länder übergreifen".Anleger müssen sich also wieder warm anziehen.Die Commerzbank rät in einer solchen Börsenphase zu flexiblen Anlegerverhalten.Kursgewinne sollten nach Ansicht der Commerzbank "gelegentlich mitgenommen werden", während beim Kaufen ausgewählte Titel aus dem Elektro- und Pharmabereich zu bevorzugen seien.Kurschancen sieht die Commerzbank bei BASF, Bayer und SAP.

Für Anleger, die auf dem Rentenmarkt aktiv werden wollen, hält die Commerzbank dreijährige Laufzeiten, vor allem Pfandbriefe, für interessant.Die Bankgesellschaft Berlin rät von zyklischen Werten ab, Kurschancen der Großchemie schätzt sie daher skeptisch ein.Bei den konsumnahen Chemietiteln, etwa dem Pharmasektor, vermutet sie hingegen Potential, ebenso bei der DaimlerChrysler-Aktie.In der Maschinen- und Elektrobranche bewertet sie die Siemens-Aktie positiv, Banktitel hat sie auf "neutral" gesetzt.

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