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Wirtschaft: Washington gibt weitere Milliarden für GM Autobank will mit Hilfe von Steuergeldern

den Autoabsatz in Schwung bringen

Washington - Die US-Regierung stützt den Opel-Mutterkonzern General Motors (GM) und seine ehemalige Finanztochter GMAC mit einer erneuten Milliardenhilfe. Der Staat kauft für fünf Milliarden Dollar (3,55 Milliarden Euro) Anteile an GMAC und billigt GM zugleich einen Kredit in Höhe von einer Milliarde Dollar zu, wie die US-Regierung in Washington mitteilte. Die Gelder kommen aus dem 700 Milliarden Dollar schweren Rettungspaket für die US-Bankenbranche. GMAC kündigte umgehend an, die Konditionen der Kreditvergabe an Autokäufer zu lockern. Unter anderem sollen die Bedingungen für die Gewährung einer Finanzierung etwas aufgeweicht werden. Ein Zusammenbruch des Finanzierers GMAC hätte verheerende Folgen für den bereits schwer angeschlagenen GM-Konzern gehabt.

Im vergangenen Jahr erwarben 35 Prozent der privaten US-Kunden von General Motors ihr Fahrzeug mit einer Finanzierung von GMAC. Zudem beziehen rund 40 Prozent der GM-Händler die Fahrzeuge in ihren Schauräumen bis zum Verkauf über Kredite der ehemaligen Finanztochter des Autokonzerns. GM hatte 2006 die Mehrheit an GMAC an den Finanzinvestor Cerberus verkauft, dem inzwischen auch die ehemalige Daimler-Tochter Chrysler mehrheitlich gehört. Die US-Regierung hatte zuvor bereits Soforthilfen von 9,4 Milliarden Dollar für GM beschlossen, um eine Insolvenz abzuwenden. Weitere vier Milliarden Dollar sollen im Februar ausgezahlt werden. Auch dieses Geld soll aus dem Rettungsfonds kommen, der ursprünglich für Finanzunternehmen reserviert war. Die erste Tranche von jeweils vier Milliarden Dollar für GM und Chrysler sollte noch vor dem Jahreswechsel fließen.

Vergangene Woche hatte die US-Notenbank Fed grünes Licht für die Umwandlung von GMAC in eine Geschäftsbank gegeben. Mit dem nun zugebilligten Darlehen soll der größte amerikanische Autobauer den Umbau von GMAC in eine normale Geschäftsbank unterstützen. Bedingung für die Umwandlung von GMAC ist, dass die beiden Eigner – Cerberus und GM – ihre Anteile an der künftigen Bank reduzieren. Cerberus muss seine Mehrheit von 51 Prozent auf höchstens 33 Prozent reduzieren, GM darf statt derzeit 49 Prozent künftig weniger als zehn Prozent an der Finanztochter halten. Als normale Bank hat GMAC Zugriff auf das US-Rettungspaket für die Finanzbranche. Zudem können Notkredite und Kreditgarantien der Notenbank in Anspruch genommen werden.

In den vergangenen Quartalen erlitt GMAC im Zuge der Krise auf dem Automarkt Milliardenverluste. Dies belastete auch GM schwer. GMAC ist neben dem Autogeschäft auch im Immobilienmarkt engagiert. dpa

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