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Wirtschaft: Wasser marsch

Die Deutsche Bahn kauft Ökostrom bei Eon ein.

Berlin - Züge der Deutschen Bahn werden bald zu gut einem Viertel mit Ökostrom angetrieben – derzeit ist es gut ein Fünftel. Der Energiekonzern Eon liefert dem Staatskonzern ab 2015 jährlich 600 Millionen Kilowattstunden aus Wasserkraft, einen entsprechenden Vertrag haben die beiden Unternehmen nun unterzeichnet. „Damit kommen wir unserem Ziel, den Anteil erneuerbarer Energien beim Bahnstrom bis 2020 auf mindestens 35 Prozent zu erhöhen, ein gutes Stück näher“, sagte Technikvorstand Volker Kefer am Freitag in Berlin.

Die Bahn ist einer der größten Stromverbraucher der Republik, ihr Zugverkehr benötigt ähnlich viel Energie wie alle Haushalte und Betriebe in Berlin zusammen. Vor zwei Jahren hatte sich das Unternehmen vorgenommen, umweltschädlichen Strom langfristig komplett zu ersetzen – 2050 sollen alle Züge klimaneutral rollen. Dies ist ein Kraftakt, denn bislang kommen 45 Prozent der Energie aus Braun- oder Steinkohle, zudem fällt die Atomkraft bald weg, die heute noch 22 Prozent ausmacht. Der Konzern hofft, dass der Umstieg auf grünen Strom seinem Image als umweltfreundlichem Verkehrsträger nützt und nimmt dafür höhere Kosten als für herkömmlichen Strom in Kauf. Kürzlich hatte die Bahn bereits mit dem Versorger RWE einen ähnlichen Vertrag über die Lieferung von Ökostrom aus Wasserkraft ab 2014 unterzeichnet, hier liegt das Volumen sogar bei 900 Millionen Kilowattstunden.

Den Anteil des grünen Stroms bei der Bahn weiter aufzustocken, sei allerdings nicht einfach, befand Kefer. Energie aus Wasser ist in Deutschland nur begrenzt verfügbar. Windmühlen und Solaranlagen nutzt die Bahn zwar auch, damit erzeugter Strom steht aber bei Flaute oder Finsternis nicht zur Verfügung. Deshalb sei ein Ausbau von Energiespeichern nötig, wenn man ab 2050 klimaneutral unterwegs sein wolle, verlangte Kefer. Für denkbar hält er Pumpspeicher oder chemische Verfahren. brö

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