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Wirtschaft: Wasserbetriebe durch Bürgschaft entlastet

Der mittelfristige Finanzbedarf der Berlinwasser Holding AG (BWH) ist gesichert. Erwartungsgemäß hat das Land Berlin, als Hauptgesellschafter der Holding, mit den Privatinvestoren RWE und Vivendi einer Landesbürgschaft in Höhe von insgesamt 316 Millionen Euro zugestimmt (siehe Tsp.

Der mittelfristige Finanzbedarf der Berlinwasser Holding AG (BWH) ist gesichert. Erwartungsgemäß hat das Land Berlin, als Hauptgesellschafter der Holding, mit den Privatinvestoren RWE und Vivendi einer Landesbürgschaft in Höhe von insgesamt 316 Millionen Euro zugestimmt (siehe Tsp. vom 16. Mai). Die Bürgschaft wird dazu benötigt, um Altschulden zurückzuzahlen und das internationale Geschäft voranzutreiben. Vor allem die Berliner Wasserbetriebe (BWB), dieTochter der Wasserholding profitieren von der Landesbürgschaft in Höhe von 158 Millionen Euro. Knapp 130 Millionen Euro werden direkt an die Wasserbetriebe durchgereicht. Dabei handelt es sich um die Rückzahlung von Krediten für die Telekom-Tochter Berlikomm, die im Rahmen der Teilprivatisierung der Wasserbetriebe der neu eingerichteten Berlinwasser Holding AG zugeschlagen wurde. "Von Anfang an war klar, dass das keine Dauerlösung für uns sein kann," sagte Thomas Mecke, BWH-Vorstandschef am Freitag zu den Altdarlehen der Wasserbetriebe.

Die BWB haben auf schnelle Rückzahlung gedrungen, weil sie selber durch wachsende Belastungen beim Müllverwerter Schwarze Pumpe immer stärker in finanzielle Bedrängnis geraten. 2000 betrugen die Verbindlichkeiten fast 2,5 Milliarden Euro. Der Senat konnte sich eine Entnahme von 30,7 Millionen Euro genehmigen. Für 2001 liegt noch keine Bilanz vor. Ein neuer Käufer für Schwarze Pumpe ist nach dem gescheiterten Verkauf an Global Energy nicht in Sicht. Über die Zukunft des Müllverwerters entscheidet der BWB-Aufsichtsrat in fünf Wochen.

Mecke erinnerte daran, dass mit der Teilprivatisierung der Wasserbetriebe von der neu eingerichteten Holding Verbindlichkeiten in Höhe von 414 Millionen Euro übernommen werden mussten, die Holding aber nur mit fünf Millionen Euro liquiden Mitteln ausgestattet worden ist. Die Sicherstellung einer langfristigen Finanzierung der Holding sei bislang versäumt worden. Mecke stellte klar, dass es sich bei der in Aussicht gestellten Bürgschaft nicht um eine Krisenbürgschaft handele. "Es ging nicht darum, einen Konkurs abzuwenden," betonte er. Nach einem Verlust von 100 Millionen Euro 2000, rechne man dieses Jahr nur noch mit einem Verlust von drei Millionen Euro. Im Wettbewerbsgeschäft habe man 300 neue Jobs geschaffen. Und auch die Tochter Berlikomm, für die ein Käufer gesucht wird, soll im vergangenen Oktober die Gewinnschwelle erreicht haben. Für das Gesamtjahr soll der Verlust noch 35 Millionen Euro betragen.

mo

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