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Audi-Produktion in Neckarsulm

© Foto: Ronald Wittek/dpa

Update

Wegen Dieselskandal und Absatzproblemen: Audi will 9500 Stellen in Deutschland abbauen

In mehreren Werken in Deutschland will der Autokonzern Audi weniger Menschen beschäftigen. Die verbleibenden Mitarbeiter sollen eine Jobgarantie bekommen.

Die VW-Tochter Audi will in Deutschland 9500 Stellen bis zum Jahr 2025 abbauen. Gleichzeitig sollten in anderen Bereichen 2000 neue Stellen geschaffen werden, sodass unter dem Strich 7500 Stellen in Deutschland wegfallen würden, hieß es laut Nachrichtenagentur dpa aus Konzernkreisen. Das sei das Ergebnis einer Grundsatzvereinbarung zwischen dem Unternehmen und dem Betriebsrat.

Der Stellenabbau solle sozialverträglich ohne betriebsbedingte Kündigungen geschehen, hieß es. Die Beschäftigungsgarantie für die verbleibenden Audi-Mitarbeiter in den Werken Ingolstadt und Neckarsulm wird von 2025 bis 2029 verlängert.

Audi und der Betriebsrat hatten seit längerem über den „Zukunftspakt“ für das unter Druck stehende Unternehmen verhandelt. Zuletzt war dabei auch über die Kürzung von Kapazitäten in den Werken Ingolstadt und Neckarsulm gesprochen worden.

Anfang November hatte ein Audi-Sprecher dazu gesagt: „Es geht unter anderem darum, die Kapazitäten so auszurichten, dass die Werke insgesamt profitabel und wirtschaftlich flexibel arbeiten.“

Für die rund 61.000 Audi-Mitarbeiter in den beiden deutschen Werken Ingolstadt und Neckarsulm galt bisher eine Beschäftigungsgarantie bis 2025.

Schlechte Auslastung in Neckarsulm

In Neckarsulm werden aktuell vor allem die Audi-Modelle A4 bis A8 und R8 gebaut. Wegen der Krise der Verbrennungsmotoren leidet das Werk aber seit langem unter einer Unterauslastung. Dieses Jahr werde das dritte in Folge mit weniger als 200.000 Autos gebauten Autos sein, sagte der Neckarsulmer Betriebsratschef Rolf Klotz kürzlich. Die Kapazität beträgt jährlich 300.000. Verringern sich die Stückzahlen, steigen in der Regel die Produktionskosten.

Audi ist seit der Aufdeckung des Dieselskandals 2015 auf Talfahrt und deutlich hinter die Konkurrenten Daimler und BMW zurückgefallen. Der Skandal kostete Milliarden.

Sechs Entwicklungschefs hatte Audi in den vergangenen sieben Jahren, die Autos verkaufen sich immer schlechter. Der künftige Audi-Chef Markus Duesmann soll den Autobauer wieder profitabler machen, enger mit Porsche und VW zusammenarbeiten und bis 2025 auch 30 E-Modelle auf den Markt bringen. (dpa)

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