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Wegen Finanzkrise: Rolls-Royce streicht 2000 Stellen

Im kommenden Jahr will der Triebwerkshersteller Rolls-Royce bis zu 2000 Stellen abbauen. Ob die Werke in Brandenburg oder Hessen ebenfalls betroffen sein werden, ist zunächst noch unklar.

Der britische Triebwerkshersteller Rolls-Royce will im kommenden Jahr bis zu 2000 seiner weltweit insgesamt 39.000 Stellen abbauen und macht dafür die derzeitigen wirtschaftlichen "Unsicherheiten" verantwortlich. Ob auch im brandenburgischen Dahlewitz oder im hessischen Oberursel Arbeitsplätze gestrichen werden, sei noch nicht abzusehen, sagte eine Unternehmenssprecherin am Donnerstag in Dahlewitz. In dem brandenburgischen Ort nahe Berlin stellen derzeit rund 2000, in Oberursel rund 1000 Mitarbeiter Triebwerke und Triebwerkskomponenten her.

Die Briten sind von der Flugzeugindustrie abhängig

Der Betriebsrat ist zuversichtlich. Er rechnet in Deutschland nicht mit Stellenstreichungen in großem Stil. "Wir werden mit einem blauen Auge davonkommen", sagte Rolf-Dieter Dreyer, Vorsitzender des Betriebsrats im Werk Ober ursel, dem Tagesspiegel. In Deutschland dürften wegen der guten Auftragslage "eher wenige" Mitarbeiter betroffen sein, glaubt Dreyer. Das Geschäft an den deutschen Standorten läuft gut. Die Umsätze sind im vergangenen Jahr über die Eine-Milliarden-Euro-Marke geklettert, sagte eine Unternehmenssprecherin, 2006 hatte man noch unter der Milliardengrenze gelegen. Das Geschäft sei profitabel.

Zu schaffen machen dem Traditionskonzern aber die weltweite konjunkturelle Abkühlung und die Verspätungen beim Bau von Flugzeugen, hieß es am Donnerstag in London. Verzögerungen gibt es etwa beim Airbus 380 und bei der Boeing 787. Vom Arbeitsplatzabbau dürften vor allem die Werke in Großbri tannien betroffen sein. Hier arbeiten 60 Prozent aller Rolls-Royce-Beschäftigten weltweit. "In einer Zeit, in der die Weltwirtschaft vor großen Herausforderungen steht, wollen wir uns auf Einsparungen und unsere Wettbewerbsfähigkeit konzentrieren", sagte Konzernchef John Rose. Rolls-Royce stellt Flugzeugtriebwerke, Schiffsantriebe sowie Energieanlagen her. Die Autoschmiede, die die berühmten Nobel karossen mit der "Emily" auf dem Kühler baut, gehört dagegen schon lange zu BMW.

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