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Wirtschaft: Weihnachtsschnäppchen – auch im Januar

Mit Multimediahandys zu Tiefpreisen versuchen Mobilfunkfirmen, Kunden für ihre Datendienste zu gewinnen

Das Weihnachtsgeschäft der Mobilfunkanbieter endet nicht unter dem Tannenbaum. Wer im Einkaufsstress vor dem Fest keine Zeit mehr hat, sich ein Schnäppchen zu besorgen, kann auch danach noch von zahlreichen Angeboten profitieren. Vor allem zusammen mit den neuen Multimediahandys haben die Netzbetreiber Tarifpakete geschnürt, die auf den ersten Blick verlockend sind.

Mit MMS (um Bilder und Töne erweiterte SMS), mit mehrstimmigen Klingeltönen, Logos und Spielen zum Herunterladen erschließen sich die Mobilfunkanbieter zusätzliche Geschäftsfelder. Doch das geht nur, wenn die Kunden auch die entsprechenden Multimediahandys besitzen. Deswegen subventionieren die Netzbetreiber gezielt die Geräte der neuen Generation mit eingebauten Kameras und Farbdisplay. So gibt es zum Beispiel bei T-Mobile das Siemens ST 55 für 9,95 Euro – wenn man einen 24-Monatsvertrag abschließt. Für das MC60 (mit Vertrag) verlangt T-Mobile 29,95 Euro. Bei Siemens direkt kostet das Gerät 299 Euro (Foto: promo).

Der Käufer muss sich nicht unter Druck setzen lassen. „Es ist wie bei Computern. Den richtigen Zeitpunkt für den Kauf gibt es nie oder immer“, sagt Carl Schneider vom Mobilfunkberater Xonio im Internet. Er ist überzeugt: Wer bis 2004 wartet, wird ebenso günstig kaufen können wie im Weihnachtsgeschäft. „Es kommen immer mehr Handys mit neuen Funktionen auf den Markt. Das drückt die Preise für ältere Modelle. Selbst Spitzenhandys werden dann mit Vertrag für einen Euro verramscht.“

Nicht nur bei Handys, auch bei den Tarifen winken Weihnachtsgeschenke. Am aggressivsten sind dabei die kleineren Anbieter O2 und E-Plus. Wer etwa bei O2 einen Vertrag über 24 Monate abschließt, erhält eine dreimonatige Befreiung von der Grundgebühr. Zusätzlich rechnet O2 noch 25 Euro auf das Gesprächsguthaben an, wenn der Kunde eines anderen Netzbetreibers zu O2 wechselt und seine alte Handynummer mitbringen will. Das Angebot gilt bis Ende Dezember. O2 erwägt jedoch, es über Silvester hinaus zu verlängern.

E-Plus hat sich schon entschieden, das derzeitige Tarifangebot ins kommende Jahr mitzunehmen. Für einen um fünf Euro erhöhten Grundpreis kann bei E-Plus ein monatliches Kontingent von 1000 Gesprächsminuten erworben werden. Die können am Wochenende und an Feiertagen innerhalb des E-Plus- Netzes und ins Festnetz abtelefoniert werden. „Natürlich überlegen wir uns für nächstes Jahr neue Tarifangebote. Wir wollen die Kunden dazu bewegen, nicht immer das Festnetz zu benutzen, sondern häufiger zum Handy zu greifen“, heißt es bei E-Plus. Bereits im Sommer hatte E-Plus mehrere Wochen einen Spezialtarif angeboten: Für drei Cent pro Minute konnten Kunden ins Festnetz telefonieren.

Auf der Jagd nach günstigen Tarifen warnen Experten jedoch davor, unüberlegt zuzugreifen. „Viele Sonderaktionen sind Lockvogelangebote. Man muss genau durchrechnen, ob sich das überhaupt lohnt“, sagt Kai Petzke von Teltarif, einer Verbraucherberatung im Internet. Ein Wenigtelefonierer habe keinen Vorteil von zusätzlichen Minutenpaketen. „Am Schluss kostet das ganze mehr, als bei einem normalen Vertrag.“ Petzke empfiehlt, auch innerhalb noch bestehender Verträge nach aktuellen Sonderkonditionen zu suchen. So bietet Vodafone derzeit eine Happy Hour an. Zwischen 21 und 22 Uhr sind Gespräche mit dem Handy nur halb so teuer, wenn diese im Vodafone-Netz geführt werden oder ins Festnetz gehen. Die Happy Hour geht noch bis 31. Januar 2004.

Für Schnäppchenjäger lohnt der Blick auf die Seiten der Anbieter im Internet. Denn hier gibt es Angebote, die oft im normalen Handel nicht erhältlich sind: verbilligte Handys und günstigere Tarife.

Tobias Symanski

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