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Wirtschaft: Weise attackiert Kritiker

Der Chef der Bundesagentur für Arbeit (BA), Frank Jürgen Weise, hat die Kritik an der geringen Vermittlungsquote der Arbeitsagenturen als undifferenziert und praxisfern zurückgewiesen. „Die Vermittlung durch die Arbeitsagenturen ist heute nur noch ein Weg von vielen“, sagte Weise.

Der Chef der Bundesagentur für Arbeit (BA), Frank Jürgen Weise, hat die Kritik an der geringen Vermittlungsquote der Arbeitsagenturen als undifferenziert und praxisfern zurückgewiesen. „Die Vermittlung durch die Arbeitsagenturen ist heute nur noch ein Weg von vielen“, sagte Weise. Aktuelle Vermittlungszahlen seien daher nur schwer mit älteren Statistiken vergleichbar. Der BA-Vorsitzende wies damit Vorwürfe des Verwaltungsratschefs Peter Clever zurück. Der hatte beklagt, die Agenturen hätten durch die Vorarbeiten für das Arbeitslosengeld II nicht mehr genügend Zeit für die Vermittlung. Clever stützt sich dabei darauf, dass 2004 die Zahl der Vermittlungen im Vergleich zum Vorjahr um ein Viertel zurückgegangen sind. Das hängt allerdings auch damit zusammen, dass immer mehr Jobsuchende über die Internet-Börse der BA eine Stelle finden. Das wird laut Weise aber nicht als Vermittlung gezählt, selbst wenn die Anregung von einem Arbeitsvermittler gekommen sei. Heute – zwei Jahre nach dem Skandal um geschönte Statistiken der Behörde – gehen die Arbeitsagenturen strenger mit ihren Zahlen um. So werden Bauarbeiter, die im Winter arbeitslos sind und im Frühjahr wieder in ihrem Betrieb anfangen, nicht mehr als Vermittelte gezählt. Auch wenn ein Unternehmen Eingliederungszuschüsse von der Arbeitsagentur erhält, weil es einen Arbeitslosen einstellt, wird dies nicht mehr als Erfolg der BA ausgewiesen. Trotz der Kritik will BA-Chef Weise weiter vertrauensvoll mit Clever zusammenarbeiten. „Wir sehen im Verhältnis zum Verwaltungsrat keinen Bruch“, sagte Weise. ce

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