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Wirtschaft: Weiter Streit um den Ladenschluß

BERLIN/DÜSSELDORF (Tsp).Bundesregierung, Handel und Gewerkschaft streiten darüber, ob die längeren Ladenöffnungszeiten ein Erfolg sind.

BERLIN/DÜSSELDORF (Tsp).Bundesregierung, Handel und Gewerkschaft streiten darüber, ob die längeren Ladenöffnungszeiten ein Erfolg sind.Wie die Regierung in einer Antwort auf eine Kleine Anfrage von Bündnis 90/Die Grünen sagte, hätten die längeren Öffnungszeiten im Handel zu einer "gewissen Stabilisierung" des Umsatzes geführt.Zum Teil seien je nach Standort und Größe der Unternehmen sogar öffnungszeitbedingte Umsatzzuwächse erzielt worden.Dagegen hält der Sprecher der Gewerkschaft HBV, Jürgen Glaubitz, die Bonner Einschätzung für "völlig unseriös", wie er dem Handelsblatt sagte.Die Umsatzentwicklung sei in den ersten fünf Monaten dieses Jahres mit einem realen Minus von 2 Prozent "erschreckend".Der Stellenabbau habe sich unvermindert fortgesetzt.Damit hätten sich die großspurigen Ankündigungen der Bundesregierung, die Liberalisierung des Ladenschlusses werde für ein Umsatzplus von 20 Mrd.DM und für die Einstellung von bis zu 50 000 zusätzlichen Mitarbeitern sorgen, als falsch erwiesen.Dem widerspricht der Sprecher des Einzelhandelsverbandes, Thomas Werz.15 Prozent der Betriebe, die ihre Läden länger öffneten, hätten mehr Personal eingesetzt.Davon seien 57 Prozent Voll- oder Teilzeitkräfte, der Rest 610-DM-Beschäftigte.Einig sind sich die Kontrahenten immerhin darüber, daß die Ladenkassen vor allem donnerstags bis sonnabends kräftig klingeln, während sich die Umsätze von Montag bis Mittwoch eher dahinschleppen.

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