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Weltbank: Es wird eng für Wolfowitz

Der Untersuchungsausschuss hat den Vorwurf der Vetternwirtschaft gegen Weltbank-Präsident Paul Wolfowitz bestätigt. Der Exekutivrat der Organisation berät nun über die Konsequenzen.

Washington - Wie die Wirtschaftsagentur Bloomberg berichtete, kommt ein von der Weltbank eingesetzter Untersuchungsausschuss zu dem Schluss, dass Wolfowitz bei der umstrittenen Beförderung und einer Gehaltserhöhung für seine ebenfalls in dem Institut beschäftigte Lebensgefährtin ethische Grundsätze verletzt hat.

Wie Bloomberg weiter berichtet, wurde Wolfowitz der Untersuchungsbericht für eine Stellungnahme bereits zugeleitet. Anschließend solle der Bericht dem Exekutivrat der Bank übergeben werden, der über Wolfowitz' Zukunft entscheiden wird.

Berater auf dem Rückzug

Am Montag hatte ein wichtiger Berater Wolfowitz' dem Weltbankchef den Rücken gekehrt. Wie die Weltbank mitteilte, reichte Kevon Kellems seine Kündigung ein. Er hatte bereits für Wolfowitz gearbeitet, als dieser noch stellvertretender US-Verteidigungsminister war. Als Wolfowitz dann 2005 an die Spitze der Weltbank wechselte, zog Kellems mit ihm mit und war seit Anfang 2006 für Kommunikationsstrategien zuständig.

Während die Bank selbst keine Gründe für die Kündigung nannte, zitierte Bloomberg Kellems mit den Worten, er könne angesichts der gegenwärtigen Krise um Wolfowitz sein Amt nicht mehr effektiv genug ausüben.

Wolfowitz wird vorgeworfen, einen höheren Posten und eine großzügige Gehaltsanhebung um 60.000 Dollar auf rund 194.000 Dollar (etwa 142.000 Euro) für seine ebenfalls bei der Weltbank beschäftigte Lebensgefährtin Shaha Riza arrangiert zu haben. Er selbst hat die Vorwürfe zurückgewiesen und von einer "gezielten Schmutzkampagne" gesprochen. (tso/dpa)

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