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Wirtschaft: Weltverbrauchertag: Konsumenten sollen besser geschützt werden

Verbraucher sollen sich gegen Sicherheitsrisiken und Fehlinformationen künftig besser zur Wehr setzen können. Anlässlich des Weltverbrauchertages forderten Verbraucher-, Tierschutz- und Umweltverbände mehr Rechtsmittel für Verbraucher.

Verbraucher sollen sich gegen Sicherheitsrisiken und Fehlinformationen künftig besser zur Wehr setzen können. Anlässlich des Weltverbrauchertages forderten Verbraucher-, Tierschutz- und Umweltverbände mehr Rechtsmittel für Verbraucher. "Der Verbraucher muss sich auf seine Nachfragemacht besinnen", sagte Edda Müller vom Vorstand des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen.

Der Weltverbrauchertag geht auf eine Rede des US-Präsidenten John F. Kennedy zurück. Am 15. März 1962 deklarierte er vor dem US-Kongress erstmals Grundrechte der Verbraucher. In diesem Jahr stehen die Folgen der Globalisierung im Mittelpunkt des Weltverbrauchertages. Denn angesichts weltweiter Märkte und Warenströme komme es mehr denn je darauf an, wertorientierte Produktions- und Kaufentscheidungen zu treffen, sagte Müller. Die jüngsten Ereignisse, wie die BSE-Krise und die Maul- und Klauenseuche, hätten den Schnäppchenjäger der Vergangenheit gründlich desillusioniert. Die derzeitige Absatzkrise bei Rindfleisch signalisiere, dass es den Verbrauchern nicht mehr gleichgültig ist, wie Lebensmittel erzeugt werden. Der umweltpolitische Direktor der Stiftung Europäisches Naturerbe (Euronatur), Lutz Ribbe, forderte eine klare Deklaration der Produkte. "Ein Großteil der Kennzeichnungen täuscht den Verbraucher, anstatt ihn zu informieren." So hätte beispeilsweise kein Tier aus den Betrieben der Wiesenhof-Gruppe - mit 47 Prozent Marktanteil der größte deutsche Geflügelfleischproduzent - jemals eine Wiese oder einen Hof gesehen, wie es durch den Namen aber suggeriert werde.

Unternehmen, die für ihre Produkte und Techniken einen Schaden an Gesundheit und Umwelt nicht ausschließen könnten, sollten nach Ansicht der Verbände zur Zahlung von Geldern in Risikofonds verpflichtet werden. Der Steuerzahler würde durch diese vorsorglichen Zahlungen geschützt und müsste die Reparaturkosten für Fehlentwicklungen nicht alleine tragen. Zudem müsse ein Verbraucherinformationsgesetz den öffentlichen Zugang zu staatlichen Prüfergebnissen sicherstellen und Unternehmen verpflichten, öffentlich zugängliche Transparenzdatenbanken aufzubauen. Nur so könnten Verbraucher von negativen Geschäftspraktiken und Verstößen gegen rechtliche Regelungen erfahren. Beispielhaft sei die "UN Consolidated List" auf der alle Arzneimittel, deren Vertrieb verboten ist oder die vom Markt zurückgezogen wurden, aufgeführt sind.

dro

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